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Alta Badia unterm Sternenhimmel – Astro-Fotografie
Seit einigen Tagen wartete ich schon ganz ungeduldig auf diesen sternenklaren Moment. Heute Nacht ist nun endlich mal keine Wolkendecke im Weg und der traumhafte Sternenhimmel ist klar zu sehen. Es waren frostige -18 Grad und ein eiskalter Wind. Ich nutzte trotzdem die Gunst der Stunde und so fuhren wir Richtung Grödnerjoch-Pass in Alta Badia hoch.
Natürlich blieb dieser Fotoabend nicht so ganz ohne fluchen, trotz ganz dick eingepackt von Kopf bis Fuß. Denn diese windige, eisige Kälte ist zum Aufbauen und Justieren der Kamera einfach fürchterlich gewesen. Für die manuelle Justierung musste ich dann auch noch meine warmen Handschuhe verlassen. Als das erledigt war, war ich zwar wieder in den warmen Handschuhen und konnte mit dem Kabelauslöser weiterarbeiten. Aber durch das lange Stehen und kaum Bewegung, kroch die Kälte dann von unten durch die dicken Winterstiefel hindurch. Ganz ehrlich, manchmal frage ich mich, warum ich mir das antue. Aber spätestens mit der Auswertung der Fotos auf dem Display ist wieder alles vergessen. Also hilft nur zwischendurch mal etwas Hüpfen und Bewegung, um den Kreislauf in Schwung zu bringen (aber ohne dabei das Stativ zum Erschüttern zu bringen).
Eigentlich sollten die Orte Colfosco und Corvara im Tal mit Sternenhimmel mein heutiges Motiv sein. Allerdings lagen die wenigen Parkgelegenheiten echt blöd dafür. Besser gesagt, die meisten waren einfach mit Schnee total zugeschüttet. Von vorbeifahrenden Autos wollte ich mich natürlich auch nicht auf der dunklen Straße umgefahren lassen. Also suchte ich und fand ich auch recht schnell andere schöne Motive. Und so fotografierte ich ein Teil der Sella Gruppe unterm Sternenhimmel.
Da ich keine stürzende Linien mag, habe ich diesen Berg wieder korrekt aufrichten können. Das ging natürlich nur mit sehr viel Verlust von Bildmaterial. Die Sella Gruppe ist ein plateauförmiger Bergsockel in Südtirol, in den Dolomiten. Im Winter kann man das Sella-Massiv über 4 Pässe wunderbar auf Skiern umrunden.
Das Mittagstal – Sternbild Orion – Astro-Fotografie
Da mir die Kälte echt unerträglich wurde, wollte ich nun auch nicht mehr weiter rauf zum Grödner-Pass . Sondern wir fuhren wieder zurück ins Alta Badia Tal. Ich hatte da schon meine Idee. Denn beim Parkplatz vor dem Restaurant Mesoles ist ein direkter Zugang zur Piste mit Blick auf das Mittagstal. Zum Glück fuhren zur Zeit keine Pisten-Planierraupen. Ich habe zwar auch hier das Foto aufgerichtet, damit die Seilbahnpfeiler wieder gerade stehen, aber dafür ist das rechte Bergmassiv etwas unscharf und die Sterne verzogen.
Nun war mein Wunsch, noch besser in das bekannte Mittagstal – das Val Mezdì – reinblicken zu können. Gesucht und gefunden. Ja, und der Gürtel des Orion befindet sich gerade perfekt über dem Mittagstal. Was für ein Traum. Ich kontrolliere besonders bei Astro-Aufnahmen immer nach der Fotoaufnahme das Histogramm und vor allem die Schärfe in der 100% Ansicht. Dabei konnte ich sogar den Nebel des Orion leicht entdecken. Schließlich war der Orion-Nebel mein erstes fotografiertes Astro-Nebel-Foto.
Ich war hin und weg von der extremen Lichtstärke des Sigma Art 20mm Objektives. Auch alleine schon, wie gut man mit einem nur so geringem ISO-Wert von 640 ins dunkle Mittagstal hineinschauen konnte. Die eigenen Augen konnten das nicht. Ich war voll in meinem Element und die eiskalten Füße waren schon wieder vergessen.
Doch dann hörte ich das bekannte BIEB BIEB BIEB hinter den Bäumen links. „So ein Mist!“ und dann kam auch schon die Pisten-Planierraupe mit ihren starken Flutlichtern und machte meine schöne Fotoidylle einfach zunichte. Aber ich hatte ja schon das Foto. Also ab ins warme Bett.
Milchstraße am frühen Morgen – Astro-Fotografie
Ich hatte schon in der PlanIt! App recherchiert, ob das Zentrum der Milchstraße im Urlaub hier in den Dolomiten schon zu sehen wäre. Ja, aber nur ganz kurz in den frühen Morgenstunden. Aber das Ärgerlichste dabei war die flache Neigung. Was mit den hohen Bergen zusammen keine schöne Konstellation ist, wenn man sich im Tal befindet.
Aber eines frühen Morgens hatte ich Glück. Ich war schon sehr früh wach und schaute aus dem Fenster. Endlich mal keine Wolken, kein Mond und recht gute Sicht. Mit den bloßen Augen war da so gar nichts an Milchstraßenzentrum zu erkennen. Aber ich wollte es wissen. Ich schlüpfte fix in meine Ski-Sachen, schnappte mir meine Foto-Tasche samt Stativ und machte eine Aufnahme von unsrem Balkon auf gut Glück in Richtung Milchstraßenzentrum. Denn mit den entsprechenden Smartphone-Apps und einem Kompass kann man ja alles ausfindig machen, auch wenn die eigenen Augen nichts sehen. Und schwuppdiwupp! Da ist es ja. Aber mehr hinterm Berg versteckt als gedacht. Schade.
Wäre das Wetter in diesem Winterurlaub nicht so unbeständig gewesen, dann hätte es mich nachts öfter nach draußen verschlagen. Aber so war ich ausgeschlafener zum Ski fahren. Was auch schön ist: schon Frühmorgens als einer der Ersten auf der Piste sein zu können und von dort den morgendlichen Sonnenaufgang in seinen Endzügen beobachten zu können. Das verpassen die Spätaufsteher. Ein paar Fotos davon habe ich natürlich auch dabei in Morgendliche Grüße vom Forcelles 😉
Einstellungen zur Astro-Fotografie
Möchtest du wissen, wie die Einstellungen für die Astrofotografie sind? Dann schau doch mal in Fotowissen: Einstieg in die Astro-Fotografie – Kamera-Einstellungen und Foto-Wissen Einstieg in die Astrofotografie – Belichtungszeit & Fokussieren. Dort habe ich alles zusammen gefasst, was man für den Einstieg in die Astrofotografie benötigt.
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