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Winterlicher Teideschatten in der Abenddämmerung
Wenn man es nicht selbst gesehen hat, dann hört man oft die Worte: „So etwas gibt es nicht. Das ist garantiert ein Fake!“ Und doch – dieses Phänomen gibt es wirklich. Es ist nicht häufig zu sehen, aber ab und zu kann man das Glück haben, den Teideschatten so zu sehen.
Das Phänomen „Teideschatten“ kann man nur ab und zu morgens und abends, also nur in den Dämmerungsphasen sehen.
Wie gesagt, wir waren eigentlich schon auf dem Nachhauseweg. Wir hatten einen schönen Ausflug oben im verschneiten Teide Nationalpark gemacht und den winterlichen Sonnenuntergang bei der Izaña fotografiert. Als wir auf der TF 24 etwas oberhalb von dem Mirador La Tarta vorbei kamen, sah ich den Teideschatten. Ich war mal wieder total hin und weg von dieser Farbkombination und vor allem dieser Intensität.
In Windeseile kramte ich die Nikon wieder aus den Fotorucksack raus. Eigentlich wollte ich noch das Stativ aufbauen, aber ich hatte die ganz große Befürchtung, dass dann der Teideschatten wieder verschwunden sein würde.
So machte ich fix meine Einstellungen und fotografierte kurzum aus der Hand. Wichtig war mirein niedriger ISO-Wert – trotz der beginnenden Dunkelheit und freihändigem Fotografieren. Denn nur so konnte ich die Farben noch einigermaßen gut einfangen.
Garantiert wäre das mit Hilfe eines Stativs und einem ISO-Wert von 100 noch viel schöner geworden. Aber wie schon gesagt, die Zeit fehlte mir leider.
Ich wechselte noch mal schnell die Position. Aus der Hocke heraus habe ich fotografiert, um etwas mehr Vordergrund dabei zu haben. Die Insel, die aus dem Wolkenmeer herausschaut, ist übrings Gran Canaria.
Diese Farbkombination passiert, weil wir hoch oben auf dem Bergrücken von Teneriffa sind. Und von hier oben können wir auf beide Inselseiten, also auf die Nord- und Südküste gleichzeitig herunter sehen. Im Osten ist schon die Sonne (durch das hohe Gebirgsmassiv) untergegangen und die blaue Stunde ist dort schon voll im Gange. Aber im Westen ist die Sonne gerade am Untergehen. Das nennt man auch goldene Stunde. Dadurch sieht man von hier oben aus ca. 2000 Meter Höhe die beiden „Stunden“, also blaue und goldene gleichzeitig.
Das passiert aber nur für einen kleinen Augenblick. Der Teide ist (wer es noch nicht weiß) der größte Berg Spaniens mit einer Höhe von 3718 Metern und der steht hier genau zwischen blauer und goldener Stunde. Dadurch wirft der Berg diesen Schatten in die Atmosphäre oberhalb der Wolken in Richtung Osten. Fünf Minuten später war das alles vorbei und dann ging es wirklich nach Hause.
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