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MoFi mit Blutmond – Alle wollten auf den Berg (Teneriffa)
Was für ein Chaos zur MoFi auf Teneriffa
„Nicht wer eine Reise tut“ Nein, wer am 27. Juli 2018 die längste Mondfinsternis (MoFi) des Jahrhunderts auf Teneriffa sehen und fotografieren wollte. Denn gefühlt wollten alle diese MoFi sehen. Damit hatten wir so gar nicht gerechnet. Allein schon hoch in die Berge Teneriffas zu kommen war ein wahres Geduldsspiel.
Die erste Idee (Plan A) zur MoFi mit Blutmond
Unsere erste Idee war, den blutroten Mond über Santa Cruz de Tenerife vom Mirador de Los Campitos zu fotografieren. Aber was nützt der schönste Panoramablick, wenn die Wolken da sind. Macht nichts, wir haben ja noch genug Zeit. Das dachte ich bis dahin zumindest.
Also doch Plan B zur MoFi mit Blutmond
Also fuhren wir von La Laguna auf den Berg Richtung Izaña. Viele MoFi-Beobachter, die bereits da waren, machten es sich auf Picknick-Stühlen direkt an der Landstraße gemütlich. Zwischen solchen Menschenmengen sein zu müssen, das ist leider so gar nicht mein Fall.
Auch die Parkplätze waren völlig überfüllt, denn die Autos standen dort in Päckchen und der Rest stand irgendwo zum Teil recht abenteuerlich am Straßenrand abgestellt. Auf jeden Fall war meine Geduld so ziemlich am Ende und wir ärgerten uns, nicht doch schon am frühen Abend hier oben angekommen zu sein.
Am Ende – wir fanden endlich unser ruhiges Plätzchen zur Fotografie der MoFi mit Blutmond …
Und somit wurde es dann das nicht geplante Plan C 😛
Der blutrote Mond war mittlerweile schon aufgegangen und wir waren so ganz kurz vor dem Aufgeben. Da telefonierten wir mit Freunden (die wir animiert hatten, selbst auch hochzufahren). Die waren zufällig auch gerade am gleichen Fleck. Was für ein Zufall. Keine Verabredung hätte heute Abend nur annähernd so klappen können.
Dazu fanden wir spontan eine akzeptable Parkgelegenheit. Welch Wunder! Ich schleppte ganz sportlich meinen schweren Fotorucksack* mit Zusatztasche für Stativ* und SkyGuider Pro* mit. Und so liefen und stolperten wir einige Zeit im Dunkeln mit Taschenlampe über Stock und Stein zwischen den Büschen entlang, bis wir endlich ein stilles Plätzchen mit Blick auf die Izaña für uns vier gefunden hatten.
Der blutrote Mond war schon ziemlich weit aufgestiegen, was mich wirklich ziemlich ärgerte. Meine ganzen Wunschvorstellungen waren mittlerweile eh alle futsch.
Von hier sah man zwar noch die Izaña, aber viel zu weit weg und der Mond schon viel zu weit oben. Also, blieb nur noch das Motto: nehmen was da ist. Da es eh meine erste fotografische Mondfinsternis ist, war ich sowieso noch am Erfahrungen sammeln und ausprobieren.
Der Blutmond kurz vor dem Ende der totalen Mondfinsternis auf Teneriffa
Wir bauten unsere Stative* auf. Um den SkyGuider Pro* einzurichten, fehlte mir jegliche Zeit und die Geduld erst recht. Denn mir fehlt noch die Routine mit dem Aufbau und vor allem die exakte Ausrichtung zum Polarstern – vor allem in der Dunkelheit. Das lass ich lieber mal schön bleiben, dachte ich mir.
Mein erstes Foto machte ich mit dem lichtstarken 70-200 Tele-Objektiv*, um den blutroten Mond mit Mars zusammen ablichten zu können. Allerdings ist der Mond im Erdschatten und damit auch viel dunkler, aber der Mond bewegt sich ja trotzdem durch die Erdrotation.
Damit blieb nicht viel Spielraum für die Belichtungszeit. Ich wollte kein Risiko eingehen und entschied mich für die 1/30 Sekunde, so wie es für die normale Vollmondfotografie noch akzeptabel gewesen wäre.
Da der blutrote Mond noch im Erdschatten liegt, waren sehr viele Sterne zu sehen. Und so ging der Kampf zwischen ISO und Belichtungszeit los. In der Nachbearbeitung mit Lightroom* – Dank des RAW-Formates – konnte ich noch einiges (aber eben nicht alles) an Lichtern herausholen.
Panoramablick auf die Izaña mit Blutmond und Mars
Aber Thorsten hat hier die schönere Aufnahme gemacht. Er hat länger belichtet und konnte so mit ISO 400 fotografieren. Das behält die Farben satter und vor allem die Kontraste besser. Allerdings ist eine leichte Bewegungsunschärfe in der 100% Ansicht schon zu erkennen. Aber wir finden, seine Einstellungen waren heute einfach der bessere Deal.
Hier wäre der SkyGuider Pro*, ein Astro-Nachführgerät, eine perfekte Hilfe gewesen. Und Zeit für ein „Erfahrungsaustausch“ hatten wir auch nicht mehr. Mittlerweile nahm ich es gelassen und montierte den 2fach Tele-Konverter von Nikon* aufs 70-200 mm Tele-Objektiv*. Denn ärgerlicherweise habe ich das 200-500 mm Super-Tele-Objektiv* gerade nicht auf der Insel dabei.
Fotografieren mit dem 2fach Konverter, statt größerem Tele-Objektiv
Mit dem 2fach Tele-Konverter kann ich die Brennweite verdoppeln. Also von 200 auf 400 mm Brennweite, aber natürlich nur mit einem Verlust der Lichtstärke. Das bedeutet, die Offenblende beginnt nun mit f/5.6 (statt f/2.8) Für die Mondstruktur wunderbar. Für die Sterne so gar nicht, denn dafür benötigt man eben die lichtstarken Objektive mit weit geöffneter Blende.
Und während ich alles einstellte und probierte, bemerkten wir das der blutrote Mond gleich vorbei sein wird. Es ist bereits der Lichtkegel unten links zu erkennen.
Milchstraße mit MoFi und Blutmond – hat leider nicht mehr geklappt
Moment mal. Wir unterhielten uns auch noch zeitgleich mit unseren zwei Freunden über die berufliche Arbeit (da sie auch vom Fach sind) und nebenbei zeigten wir ihnen auch mein Lieblingssternbild Skorpion und natürlich auch das Band der Milchstraße.
Wir erzählten ihnen voller Leidenschaft, dass der Schwanz des Sternbildes Skopion und das Sternbild Casiopeia (W-Form) zurzeit die zwei Enden des sichtbaren Bandes der Milchstraße sind. Leicht erkennbar und für mich eine wunderbare Hilfe, das Band der Milchstraße immer schnell zu finden.
Da kam mir die Idee (aber mal wieder zu spät) den blutroten Mond zusammen mit der Milchstraße zu fotografieren. Mist, denn da war es leider schon zu spät. Der blutrote Mond war zwar noch zu sehen, aber wurde schon wieder leicht von der Sonne angeleuchtet, da Mond schon aus dem Erdschatten heraus trat.
Und damit war alles an Mond total überblendet. Ich hatte es auch mit 2 Sekunden ausprobiert. Aber keine Chance und das Band der Milchstraße kam mit 2 Sekunden Belichtungszeit auch nicht zur Geltung.
Hier schon mal ein Foto von Thorsten. Da war der Übergang noch schön zu sehen. Besonders der Farbverlauf war so nur kurz zu sehen. Vorne schon völlig überstrahlt, aber der noch im Schatten liegende Bereich hat noch seine rötliche (zum Teil jetzt pinke) Färbung. Aber ich finde der von der Sonne angeleuchtete Bereich ist einfach viel zu hell und somit viel zu viel ausgefressen. Einen Kompromiss gibt es also nicht wirklich.
Meine erste Mondfinsternis fotografiert – Kameraeinstellungen
Also wieder schnellen Wechsel auf das Nikkor 70-200mm Tele-Objektiv* mit zusammen mit dem Nikon 2fach Tele-Konverter*. Denn nun möchte ich den Mond fotografieren, wie er aus dem Erdschatten wieder hervortritt.
Den findet ihr aber im nächsten Beitrag „Meine erste Mondfinsternis fotografiert“ mit mehr Fotos und mehr Erklärungen zu den Einstellungen der Kamera zur Mondfinsternis, wenn der Mond den Erdschatten verlässt 🙂
Meine Foto-Tasche für die MoFi-Fotografie
In meiner Foto-Tasche hatte ich zur Fotografie der Mondfinsternis dabei
- Nikon D750 Kamera*
- Superweitwinkel-Objektiv – AF-S NIKKOR 14–24 MM 1:2,8G ED*
- Tele-Objektiv – AF-S NIKKOR 70-200 MM 1:2,8G FL ED VR*
- Nikon Tele-Konverter – AF-S Teleconverter TC-20E III*
- iOptron SkyTracker SkyGuider PRO *
- Stativ – Novoflex Tripod*
- Kabel-Fernauslöser – Hähnel Captur*
- Foto-Rucksack Lowepro (Hatchback 22L AW) *
In meinen Foto-Rucksack ist ständig dabei
- Ersatz-Akku*
- Ersatz-Speicherkarte SD Speicherkarte – SanDisk Extreme PRO 128GB SDXC*
- Ersatz Schnellwechselplatte Novoflex (Arca-Swiss)*
- Kamera Reinigungsset*
Ich habe immer noch mindestens eine weitere Speicherkarte mit. Warum? Ich höre so oft den Satz von meinen Fotobegleitern: „Mist, ich habe meine SD-Karte vergessen. Die steckt noch im PC.“ Und wenn Du dann eine Speicherkarte hervorzauberst, dann ist der Abend gerettet. 😉 Kaum zu glauben, aber wirklich war.
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