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Öl-Bohrinseln und Schiffe im Hafen Teneriffas – Ich musste es vom Dichten sehen…
Wir waren am Freitag und Samstag Abend in Santa Cruz / Teneriffa im vorderen Bereich des Teneriffa Hafens zum Sonnenuntergang bis zum Einbruch der Dunkelheit fotografieren. Die Farben des Sonnenunterganges und die Wolkenstreifen luden zu einem chilligen Fotoabend ein. Und die vielen Öl-Bohrschiffe und die Öl-Bohrinseln sind immer in der Ferne zu sehen und weckten damit mein Interesse.
Für mich haben Seehäfen etwas einzigartig Faszinierendes. Diese Vielfalt und Größenunterschiede der Schiffe, egal ob Kreuzfahrt-, Container- oder Frachtschiffe, sind immer wieder in den Häfen spannend anzusehen. Seehäfen verbinden für mich die Welt. Die Segelboote geben mir das Gefühl von Abenteuer und Freiheit. Ich liebe das glitzernde Funkeln der Sonnenstrahlen im Wasser, ihre schunkelnden Bewegungen darin und dieses Klimpern der Masten und das Peitschen der Flaggen im Wind. Raus auf die See…
Dann gibt es allerdings noch die Hafenindustrie, ihre Schiffe und alles was dazu gehört. Hier in Santa Cruz liegen schon seit sehr vielen Monaten die alten Öl-Bohrinseln im und vor dem Hafen auf Halde. Vor ca. 2 Jahren (2015) wurde hier vor den Inseln Richtung Afrika nach Öl gesucht und auch gefunden. Der Aufschrei der Bevölkerung war sehr groß.
Die kanarischen Inseln leben vom Tourismus und die Touristen wollen am Strand keine Bohrschiffe oder Bohrinseln sehen, sondern Strand, Sonne, Palmen und Meer. Zum Glück hat das gefundene, wenige Öl eine schlechte Qualität und weitere Bohrungen sind von der spanischen Regierung auch nicht genehmigt worden.
Wartung von Öl-Bohrschiffen und Öl-Bohrinseln
Im Hafen von Santa Cruz de Tenerife können diese Bohr-Schiffe und Inseln repariert und gewartet werden. Es sei einer der wenigen Häfen, die das überhaupt noch können. Und das wohl so gut, dass die Nachfrage sehr groß ist. Die Firma Ensco hat diverse Schiffe und Inseln hier vor Ort zur Wartung liegen.
Schön für die Stadt und den Hafen, schließlich sichert der Arbeitsplätze, was wir hier auch dringend brauchen. Allerdings ist das Bild vor dem Teresitas Strand echt erschreckend und ich kann die Einwohner und Urlauber voll verstehen. Kein schöner Anblick vom Strand aus. Zum Glück haben wir hier eine Fülle an schönen Stränden – die Auswahl ist groß.
Wir waren eh auf den Weg nach Santa Cruz. So nutzten wir die Gelegenheit uns diese Öl-Bohrschiffe von Dichtem anzusehen. Außerdem bin ich auch ständig auf der Suche nach weiteren spannenden Motiven in der Dämmerung und in der Nacht in dieser Gegend.
Unsere Erledigungen nahmen leider mehr Zeit in Anspruch als gewünscht, dann fuhren wir mit dem Mini los. An Santa Cruz vorbei in Richtung Teresitas Strand hat man immer wieder einen tollen Blick auf Hafen und Stadt. Meine nächsten Motive sind gefunden. Aber wir „eilten“ ständig der untergehenden Sonne im Hafengelände nach.
Die Ensco DS-3 und DS-4 Öl-Bohrschiffe im Sonnenuntergang im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa
Ich wollte diese zwei Öl-Bohrschiffe noch vor Einbruch der Dunkelheit im Päckchen liegend sehen. Und wir hatten Glück. Direkt davor gab es noch einen freien Parkplatz. Ich stürzte raus, baute Stativ* und die Nikon D750 Kamera* auf. Stellte alles ein und schraubte den ND3.0 Filter* (1000fache Verlängerung) auf das Nikon 24-120mm Objektiv*. Mit den ND-Filtern bekommt man eine schönere glattere Wasseroberfläche. Vor allem im reflektierten Sonnenstreifen macht sich das schön bemerkbar.
Und zack, nach nur 2 gemachten Fotos war die Sonne schon hinterm Berg versteckt. Gerade nochmal Glück gehabt. Ich betrachtete die beiden Schiffe im Päckchen liegend. Es waren die Ensco Schiffe DS-3 und DS-4.
Wahnsinn wie groß die Bohrschiffe sind und einen Hubschrauberlandeplatz gibt es auch noch jeweils auf den Bug-Spitzen.
Öl-Bohrschiffe und Öl-Bohrinseln direkt vor dem Teresitas Strand
So fuhren wir noch weiter in Richtung Teresitas und kamen im Nachbarort San Andrés an. Direkt dahinter liegt der weiße Teresitas Strand. Und ja, da liegen die Schiffe auf Reede. Kein Wunder, dass das die Urlauber beim Baden stört.
Es ist ein Blick der gemischtesten Gefühle in mir. Alle wollen Öl, aber keiner will es vor der Haustür haben.
Über die möglichen Katastrophen, die durch Unfälle passieren könnten, darüber möchte ich gar nicht erst nachdenken… Aber diese hier sind ja zum Glück nur zur Wartung hier, also hier vor der Haustür „außer Betrieb im Reparatur-Modus“.
Öl-Bohrschiffe und Öl-Bohrinseln vor Santa Cruz auf Teneriffa „herangezoomt“
Um diese am Horizont liegenden Bohrinseln und Bohrschiffe aus der Nähe betrachten zu können, wechselte ich auf das Super-Tele-Objektiv*. Dann fixierte ich auch gleich die Nikon D750 Kamera* mit dem Tele-Objektiv auf dem Stativ*, damit ich das 3kg Schwergewicht nicht halten musste. Aber auch allein schon deswegen, weil die Dämmerung langsam einbricht.
Durch den Einbruch der Dunkelheit ergeben sich längere Belichtungszeiten von 1/20 bzw. 1/25 Sekunde, wenn man den ISO-Wert nicht unnötig erhöhen möchte. Und allein deshalb ist schon ein Stativ von Vorteil.
Immer wieder unglaublich was man mit 500mm Brennweite ran holen kann. So konnte ich die Bohrinseln und Bohrschiffe gut aus der Nähe betrachten und auch detaillierter fotografieren.
Hier gibt es keine wirklich attraktiven Fotos, aber vielleicht welche zum Anregen – zum Nachdenken. Das untergehende Licht ist perfekt dafür. Dieser Wolkenstreifen und die Dunkelheit vom Meer her könnten diese Geschichte erzählen.
Solange wir die Erde als Supermarkt sehen und nicht als Heimat,
wird sich wohl nicht viel verändern…
Oder doch?
Aktualisierung zum Blog-Artikel der Ölbohrschiffe – September 2019
Nicht nur die Touristen stört der Anblick der alten Ölbohrschiffe und Ölbohrinseln. Diese vielen hässlichen Bohrschiffe liegen beim Baden am Teresitas Strand direkt vor einem. Auch die Kreuzfahrtschiffe müssen beim Einlaufen an den vor Anker liegenden abscheulich aussehenden Bohrschiffen dran vorbei. Vor allem, es wurden mit den Jahren immer mehr Bohrschiffe und Bohrinseln im Hafen vor Santa Cruz.
Aber auch die Anwohner von Santa Cruz de Tenerife und dem Nachbarort San Andrés wollen diese Ungetüme von Bohrschiffen weg haben. Besonders in den Nachtstunden machen sie mit ihren Generatoren sehr viel Krach und Lärm. Und haben die Regierung drum gebeten, dass die Hafenbehörde diese vor Anker liegenden Schiffe weiter aufs Meer verlegen sollen. Das geht allerdings nicht, da sie dann zu sehr auf hoher See sind und aus dem Schutz des Anaga-Gebirges wären.
Schlussendlich, im September 2019 hat Ensco, der britische Betreiber begonnen, seine „parkende“ Ölbohrschiffe und Ölbohrinseln aus dem Hafen von Santa Cruz de Tenerife nach Las Palmas de Gran Canaria zu verlegen. Somit verliert der Hafen 2,8 Millionen Euro Liegegebühren pro Jahr. Aber dafür gibt es auch schon neue große Reparaturaufträge für die lokalen Unternehmen im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa und schafft damit Arbeitsplätze.
Diese „parkende“ Bohrschiffe und -Inseln haben keine Aufträge, da der Ölpreis zu niedrig ist. Und aus wirtschaftlicher Sicht erstmal keine neuen Ölfelder erschlossen werden. Nun liegen diese vor Gran Canaria und die Anwohner und Urlauber haben nun dort das Problem vor der Nase.
Und was denkst Du darüber? Wenn Du magst, dann kannst Du gerne eine Bemerkung / Kommentar zum Blog-Artikel schreiben.
Meine Foto-Tasche
In meiner Foto-Tasche für die Öl-Bohrschiffe hatte ich mit dabei
- Reise-Objektiv AF-S NIKKOR 24–120 MM 1:4G ED VR*
- Super-Tele-Objektiv AF-S NIKKOR 200–500 MM 1:5,6E ED VR Super Tele-Zoom*
- Kabel-Fernauslöser – Hähnel Captur*
- Foto-Rucksack Lowepro (Hatchback 22L AW) *
- Stativ – Novoflex Tripod Bein Kit *
- Novoflex Magic Ball 50 „Der Universelle“ Kugelkopf *
- Novoflex Q-Mount Schnellkupplung *
- Novoflex 50mm Schnellwechselplatte (Arca-Swiss)*
In meinen Foto-Rucksack ist ständig dabei
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Liebe Manja,
Dein Beitrag über die Bohrinseln gefällt mir besonders gut!
Nicht immer das perfekt Schöne ist reizvoll, sondern gerade diese Eindrücke sind aufregend interessant und spannend.
Mit dem wunderbaren Licht verwandelt sich die Szenerie in eine sanfte Industrielandschaft zu Wasser.
Schön Dein Aufruf über Mutter Natur nachzudenken und wir alle können in unserem kleinen Rahmen etwas für den Umweltschutz tun.
Herzlichst Susanne
Hallo Manja,
Ware gerade am 27.10.2017 mit Mein Schiff4 da, sind zum Teresitas Strand, ich war beeindruckt was da alles vor Reede lag, mittlerweile liegen da 4 Bohrschiffe und 2 Bohrinseln. Ich wusste erst nicht was das bedeutete, dann habe ich googelt. Dann war mir alles klar, beeindruckend ist das ja, Arbeitsplätze bringt das auch. Was das alles kostet, von der Umwelt ganz zu schweigen. Die liegen nicht nur vor Santa Cruz de Tenerife, auch vor Gran Canaria im Port of Las Palmas liegen die auch auf Reede.
mfG
Danke für die Kommentare.
Ja, ich weiß. Es werden wohl immer mehr Bohrschiffe zur Wartung auf Teneriffa und Gran Canaria abgestellt.