Sprachbefehl: GoPro „Foto machen“ – Die andere Art der Schnappschuß-Fotografie

Skiurlaub und Fotografieren unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach. Zumindest nicht, wenn man passionierter Skifahrer ist – so wie wir. Morgens 8.30h öffnen die Lifte und dann muss ich auch schon auf der Piste sein. Die Sonne ist gerade über den Berg kommen, das Tal wird frisch mit neuem Sonnenlicht erleuchtet.

Das Morgenlicht in den Bergen ist immer so fantastisch anzusehen. Ein Moment zum Träumen.

Zwei Lifte sind es, die ich morgens brauche, um auf meinen Lieblingsberg, den Forcelles in den Dolomiten (Alta Badia – Colfosco) zu gelangen. Der zweite Lift, ein Sessellift, ist ziemlich alt und braucht gefühlte Stunden, um oben anzukommen. So nutzte ich die lange Sesselliftfahrt zum Genießen und Beobachten. Jeder Morgen ist auf seine Weise anders schön.

GoPro – Forcelles am Morgen – Sonnenaufgang

Am frühen Morgen sind nicht nur das Sonnenlicht und die Wolken am Himmel schön anzusehen, sondern auch die leeren Pisten.

Klasse waren an einem Morgen die Wolken im Tal. Unten alles dunkel – grau in grau – mit dem Lift ging es durch die Wolken und dann kam das morgendliche Sonnenlicht. Ich glaube, es war der allerschönste Morgen in den zwei Wochen Skiurlaub. Es war echt atemberaubend. Ja und dann. Foto!!!! Aber wie? Letztes Jahr hatte ich schon die GoPro 4 auf dem Helm mit einen Mando in der Tasche als Auslöser.

Ups. Ja, Mando ist kürzer und hört sich schöner an, ist spanisch und heißt Fernbedienung. Aber mit so einem Mando muss ich auch die Handschuhe ausziehen, trotzdem meine Skistöcke unter Kontrolle halten. Nix blöder, als wenn so etwas aus dem Lift fällt. Toi toi toi, das ist mir zum Glück noch nie passiert. Aber man weiß ja nie, was doch noch so kommt.

Also, ich sitze im Sessellift auf dem Weg nach oben um den Forcelles runter rauschen zu können und genieße die Aussicht ins Corvara Tal.

Aus dieser Höhe hat man einen wundervollen Blick ins Tal, was von der Piste aus so überhaupt nicht möglich ist.

Somit kommt natürlich sofort die Frage auf: Wie bekomme ich diesen Bildausschnitt fotografiert?

GoPro – Forcelles am Morgen – Wolkendecke

Die aktuelle GoPro5 ist da echt hilfreich. Sprachbefehle aktiviert, geht so ziemlich alles ohne Probleme. Die GoPro angeschaltet, mit den Händen „gefühlt“ korrekt ausgerichtet und dann nur sagen: GoPro Foto machen! – Ja, es klappt und ist wunderbar. Ich hasse an allen anderen Geräten die Sprachfunktion, da ich mich wohl nie klar und deutlich artikulieren kann. Aber mit der GoPro hat es sofort wunderbar funktioniert. Ich war total begeistert. Ich liebe die Technik, wenn sie funktioniert. Super!

So saß ich nun so ganz alleine im Sessellift und war nur noch am Verdrehen und Verrenken damit das Foto doch einen guten Ausschnitt bekommt und dann ging es los. Blick ins Corvara Tal: GoPro Foto machen! und dann einen Blick auf die Stella Alpina, dem Sonnenhügel und GoPro Foto machen! Noch weiter nach hinten gedreht, so konnte ich auf den Col Pradat, die schwarze Piste, sehen und wieder GoPro Foto machen. Ja, klasse. Die Kamera hört auf jedes Wort. Ich war aber so etwas von begeistert.

Kurz vor dem Ausstieg hat man den genialen Blick ins Mittagstal.

GoPro – Forcelles am Morgen – Mittagstal

Es ist das bekannte Tal in den Dolomiten und ist ein Teil von dem Gebirgsblock Sella. Hier kommt nur Mittags das Licht rein, daher hat es seien Namen. Es ist immer wieder wunderschön anzusehen. Sightseeing im Sessellift. Was bekommt man nicht alles im Leben so zu sehen. Klasse. Also: GoPro Foto machen!

Oben angekommen, hat man einen wunderbaren Blick Richtung Wolkenstein, dem Nachbartal. Wolkenstein, Komisch – da sind wirklich häufig oben Wölkchen am Himmel. Ein Schauspiel, was viele Skifahrer kurz verweilen lässt und den Blick genießen. Also: GoPro Foto machen! und die GoPro5 hört und macht ein Foto. Okay, meine Jungs brauchen mal wieder etwas länger am Morgen zum Fertig- machen, deshalb bin ich ja auch schon alleine los.

GoPro – Forcelles am Morgen

Genieße den Blick, nein besser gesagt, die vielen Blicke in alle Richtungen und dann muß ich aber auch los. Skifahren am Morgen auf leeren, frisch präparierten Pisten mit nur einer Hand voll weiterer passionierter und sehr gut fahrender Skifahrer. Das macht den Reiz am Morgen aus. Also, keine Zeit vertrödeln und los.

Nächster Test: „GoPro Videoaufnahme starten!“ und höre das vertraute Bestätigungspiepsen der Kamera.

Genussvoll im Geschwindigkeitsrausch geht es hinuter ins Tal. Die Kamera nimmt alles auf. Es war perfekt. Nach gefühlten Sekunden unten angekommen und ab in den Lift und gleich wieder rauf auf den Berg. Und das Gleiche nochmal von vorne. Keine Sorge, das schreibe ich natürlich nicht alles noch mal auf. Nachdem ich den Forcelles so meine 4-5 Runden am Morgen abgerissen habe, erscheinen meine Jungs und dann es geht los. Ausflugsziele gibt es hier ja genug.

Die all bekannte Sellarunde grün oder orange (links und rechts) rum, die Gletscherabfahrt Marmolada, die Lagazuoi Natur-Abfahrt und die 10km Abfahrt nach St. Ulrich runter sind die genialsten Ausflugsziele und müssen mehrfach im Urlaub „abgerissen“ werden.

GoPro – Lagazuoi – gefrorener Wasserfall

Die Berge, die Höhen, die Landschaften, der Schnee, das Licht – alles ist so fantastisch schön anzusehen und wird von uns natürlich trotz des Skifahrens immer wieder bewundert und angesehen. Wir genießen die Landschschaft hier sehr und fahren deshalb auch jedes Jahr immer wieder hier her.

Nicht umsonst sind die Dolomiten ein Teil des Weltnaturerbes, wer einmal hier war, weiß was ich meine.

Beim Skifahren mag ich nicht meine teure Nikon D750 Kamera dabei haben. Es ist mir zu heikel. Klar ist es kein Vergleich zwischen GoPro Fotos und den Fotos der Nikon Kamera. Aber manchmal muss man halt Kompromisse im Leben machen. Oder immer? Egal.

GoPro – Langkofel – RAW Format

Die Bilder auf der Piste fallen bei mir ja auch unter die Rubrik „Schnappschüsse“.

Und diese besagten Schnappschüsse sind manchmal aber auch die Tollsten. Hier fängt man häufig Situationen einen, die so lebensecht sind und nicht gestellt sind. Es sei denn, man möchte solche Fotos. Das geht natürlich nur mit Ansage.

So sind wir nun auf einem unserer vielen Ausflüge und fahren unsere Ski-Km ab. Große Pausen gibt es bei mir nicht, zum Leid meiner Jungs. Die müssen häufig um kurze Pausen auf den Hütten bitten. Also unterwegs kurz anhalten und den Blick genießen oder auch mal die Meute von Leuten vorbei lassen, um Zeit für Fotos zu haben.

GoPro – Lagazuoi

Das ist einfach genial. Du stehst da oder fährst so ein endloses Ziehstück und genießt die Gegend. Dann sagst du einfach nur GoPro Foto machen! Manchmal gucken die Leute etwas komisch, wenn ich das sage. Ehrlich, manchmal traue ich mich auch gar nicht. Schlimm diese Schüchternheit. Aber auf weiter Flur geht das wunderbar.

GoPro – Corvara Hügel – Armentarola

Wenn man allderdings schon etwas schneller fährt und die Fahrgeräusche dadurch etwas lauter  werden, werde ich von meiner GoPro nicht mehr erhört. Im Sessellift geht das allerdings sehr gut. Da haben sogar manchmal meine Jungs die Befehle gegeben und ein Foto ausgelöst. Keine Angst mehr, das Smartphone, Handschuhen oder Stöcker zu verlieren. Das macht echt Laune. Die Jungs mussten jedenfalls öfter lachen und fanden meine neue Macht total klasse.

So viele Schnappschüsse habe ich schon lange nicht mehr gemacht.

GoPro – Corvara Huegel – Colfosco

Aber wie immer im Leben – Nicht immer ist alles immer nur toll. Also, was gibts zu meckern?

Ganz einfach. Ich liebe die Kontrolle. Die GoPro piepst als Bestätigung, aber weiß ich wie die Kamera am Kopf ausgerichtet ist? Nein. Leider nein.

Als passionierte Fotografin liebe ich es, den richigen Bildausschnitt, die richtige Bildkomposition zu auf dem Display auszuwählen. Das geht aber leider nicht wirklich. Stimmt nicht, denkt ihr vielleicht, die hat ja ein Display auf der Rückseite, die auch anzeigt. Stimmt, aber ich habe hinten keine Augen und ständig fragen: Ist die Kamera richtig positioniert? ist ganz ehrlich auch echt lästig.

GoPro – Vallon am Morgen in Wolken

Die Frage kam schon immer mit der GoPro4: Ist die Kamera an? Ja, die Kamera läuft.  Es ist der meist gesprochene Satz auf den vielen GoPro Ski-Videos vom letzten Jahr.

Zum Anderen ist das Display auch so klein, dass es eher für die jüngere Generation perfekt geeignet ist. Bei Seh-Problemen im Nahbereich wird es dann schon kniffliger. Ich, zum Glück, bin davon noch nicht betroffen. Meine Jungs schon. Das Ergebnis war dann, das ich ein Motiv mehrfach abfotografiert habe, in der Hoffnung, ein Bildausschnitt wird schon stimmen.

Mir fiel auf, häufig hat man die Kamera zu sehr nach unten ausgerichtet. Mich interessieren nicht meine Skispitzen, sondern die Bergspitzen. Das war zum Anfang echt ärgerlich, wenn die oben angeschnitten waren. Das sind dann Bilder für die Tonne ohne wenn und aber. Echt schade.

Also habe ich die Kamera dann lieber etwas zu weit nach oben als nacht unten gerichtet und somit auf gute Bildausschnitte gehofft. Sobald man dann aber Mitskifahrer fotografiert, fehlen häufig die Skier und die Füße. Abgeschnitte Beine sind ein absolutes no-go in der Fotografie. Häufig echt schade um solche Motive. Somit ist die Ausrichtung der Helmkamera ein bisschen wie ein Lottospiel. Auch die Perspektive von dort oben ist manchmal nicht von Vorteil.

GoPro – Col Raiser

Fazit für mich:

Die GoPro macht schöne Fotos und hört super auf seine Sprachbefehle, wenn man nicht gerade fährt. Viele, vor allem spontane Momente können so perfekt eingefangen werden, was mit einem Smartphone und co. nicht möglich wäre. Auch kann das Gehäuseglas (wie bei den Vorgängermodellen) nicht mehr beschlagen, da sie nicht mehr komplett in ihrer Halterung eingehüllt ist.

Auch die Bedienung ist um ein Vielfaches vereinfacht worden. Das macht Laune. Nur die blöde Klappe um an die Steckverbindungen zu kommen, haben mich schon öfter verzweifeln, manchmal sogar böse werden lassen.

Die Bildqualität ist bei beiden Kameras für Schnappschüsse perfekt. Die GoPro5 hat aber den Vorteil, RAW-Aufnahmen (.GPR) erstellen zu können, welche auch zum Nachbearbeiten geeignet sind. Was mir nicht so gefällt, sind die Fisheyeeffekte des Weitwinkel-Objektivs mit den entsprechenden Randverzerrungen. Somit biegen sich Bäume, Felsen und alles Andere zur Bildmitte hin. Diese soll man mit Fotobearbeitungsprogrammen korrigieren können.

 

GoPro – Col Raiser – Costamula – Und dann kam der Sprachbefehl: GoPro Foto machen! – Es machte klick und wir lachten vergnügt darüber.

Meine Jungs waren von der Kamera auch sehr angetan. Allein schon wegen der vielen Sprachbefehle. Sie hat uns allen viel Spaß gebracht und freuen uns schon auf den nächsten Ski-Urlaub in einem Jahr.

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