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Hamburger Schietwetter mit Windböen
Fotografieren bei starker Bewölkung und Windböen bis 65km/h
…und das seit Tagen. Da kommt leider kein wirklicher Foto-Spaß in mir beim Fotografieren in Hamburg auf. Es ist ja nicht so, dass ich es nicht probieren würde und die liebe Hoffnung in mir gibt bekanntlich erst am wirklichen Ende auf. Ja, und wenn der Wetterbericht immer das Gleiche erzählt, dann kann das ziemlich frustrierend sein.
Fotos verwackeln durch die heftigen Windböen und verlieren so an Schärfe. Dazu die dichte graue Wolkendecke. Das gibt keinen schönen Himmel, sondern einfach nur blödes Bildrauschen. Nach tagelangem Warten war mal wieder etwas blauer Himmel zwischen den Wolken zu entdecken und nun wollten wir es trotzdem irgendwie ausprobieren und packten die Fotosachen ein.
Fotografieren bei Schietwetter in Hamburg
Blick auf den Hamburger CitySporthafen an der Überseebrücke
Als wir am Abend in der Hamburger City Nahe des Hafens unterwegs waren, sah ich durch dieses klitzekleine Wolkenloch etwas blau am Himmel und meinte zu Thorsten: „Na endlich! Hier möchte ich ein Foto machen!“ So gingen wir auf die neue Hamburger Hafen-Flaniermeile (Hochwasserschutzanlage – neben der Überseebrücke) und ich fing diesen kurzen Moment ein.
Es war ein traumhafter Blick auf den Hamburger CitySporthafen und dem rotem Hamburger Feuerschiff (jetzt Restaurant), über die Hafencity bis hin zur Hafenindustrie auf der anderen Elbseite!
Ich wollte gerne etwas länger belichten, aber die Wolkendecke drohte sich auch schon wieder zu schließen. Auch die Boote machen sich in allzu langer Belichtungszeit eh nicht so gut auf dem Foto. Aber die Kombination aus den orangefarbenen Lichtern aus dem Seglerhafen und den blauen Lichtern von den Hafenrundfahrtschiffen gefiel mir besonders gut, vor allem die Lichter-Spiegelung auf dem ruhigem Elbwasser.
Blick von der Überseebrücke auf die U-Bahn-Linie U3
Thorsten nahm sich in der Zwischenzeit die U-Bahn vor und wartete bis der nächste Zug wieder vorbeifuhr, um die Bahn als knalligen Leuchtstreifen abzulichten. Die blauen Lichter kommen von der Hafenbeleuchtung und geben der Brückenkonstruktion ein futuristisches Design. Auch die Aufstellung der Baukräne mit den Hochhäusern im Hintergrund und den knalligen Farben in Kurvenform von der vorbeifahrenden U-Bahn fand ich echt fantastisch. Sie geben dem Foto eine sehr schöne künstlerische Dynamik.
Ich war total begeistert und war mal wieder selbst verblüfft, obwohl man am selben Ort ist, wie viele unterschiedliche Motive da sind und doch jeder seine Art des Entdeckens hat. Also einfach nur mit offenen Augen durch die Welt laufen. Es gibt so viel Schönes zu sehen.
Die Norder-Elbbrücke im Lichterglanz
So kamen wir an den Hamburger Norderelbbrücken vorbei. Die Wolkendecke war zwar schon wieder fast geschlossen, aber die Brückenlichter zusammen mit den ziehenden Wolken waren wunderbar. Allerdings kamen die Wolkenstreifen (rechts) erst bei einer längeren Belichtungszeit gut zur Geltung und so hockte ich dicht am Rand der Elbe auf der Kaimauer mit Stativ und meiner Nikon D750 im kalten Wind.
Und natürlich immer schön wachsam, dass der Wind mir nicht meine Kamera mal so eben in die Elbe wegweht. Ja und dann das lange ungeduldige Warten und das leichte Frösteln. 4 Minuten können da echt lang werden, wenn einem der kalte Wind bei 12°C so ständig um die Ohren weht. Doch das Grinsen wurde breit, als ich das Foto auf dem kleinem Kameradisplay sah und alles war ganz schnell wieder vergessen.
Blick auf die Hafencity
Thorsten machte stattdessen Fotos in Richtung HafenCity mit dem Teleobjektiv. Und wir ihr sehen könnt, die Wolkendecke hat sich wieder dicht verschlossen und es ist alles schon wieder grau in grau. Das war’s dann wohl hier für heute…
Die Alte Süder-Elbbrücke im imposanten Laternenleuchten
Frohen Mutes wollte ich nun auch noch die Alte Süderelbbrücke mit dem Eingang von Wilhelmsburg aus fotografieren. Meine Idee war die vielen Laternen an der Brückenkonstruktion als Blendensterne aufzunehmen. Als wir ankamen positionierte ich mich gleich mit Stativ und Kamera mitten auf die Straße (Zutritt nur für Fußgänger und Fahrradfahrer) und bin trotz einsamer Nacht und knallorangefarbenen Fotorucksack fast von einem Radfahrer von hinten übergefahren worden.
Dann bemerkte ich das fehlende Licht an der Brücke rechts am Eingang und die Wolkendecke war dicht wie Suppe. Na super! Das sind ja tolle Aussichten. Aber es hatte durch die Wolken und dem böigem Wind in der Nacht schon etwas Mystisches. Und schon fast aus Trotz machte ich mein Foto und entrüstete mich dann auch noch über die Schmierereien auf dem Info-Schild am Eingang. Der Wind legte von Westen her immer weiter zu. Zum Glück stand ich hier noch relativ geschützt.
Mein absolutes Lieblingsmotiv konnte ich schon wieder vergessen. Von der Alten Süder-Elbbrücke Richtung Westen die Hafen-Industrie-Lichter mit der Süderelbe zusammen einzufangen soll weiterhin auf der To-Do-Liste bleiben. Da der heftige Wind mir nur so ins Gesicht blies und trotz Beschwerung des Stativs mir so gar keine Chance gab und alles einfach nur unscharf wurde packte ich meine Sachen und verließ doch recht tief enttäuscht die Brücke. Der einzige Trost ist, es gibt noch weitere Urlaube in Hamburg und das bestimmt nicht nur bei Schietwetter.
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