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Geduldiges Warten auf den Aufgang vom Vollmond…
Ja, da standen wir nun und warteten ganz gespannt auf den Vollmond. Der Wind wurde immer stärker, es wurde immer kälter und es wurde immer dunkler. Wir sahen nachher nur noch unsere Schatten. Von dem schönen Izaña Sonnenuntergang Foto-Moment, den wir zuvor fotografiert hatten, ist weder Wärme, noch Licht übrig geblieben.
Und der Vollmond? Wann geht der Mond nun endlich auf??? Nochmal auf die App geschaut und erneut aus justiert, wo die Stelle sein müsste. Alles richtig. Gut, es dauert natürlich etwas länger bis er hier oben hinter dem Bergrücken zu sehen ist. Warten kann ja so aufregend sein und machte mich doch schon etwas nervös.
Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr,
doch erst: den rechten Augenblick nützen ist alles.Arthur Schnitzler
Thorsten stand ungefähr 25 Meter weiter nördlich weg von uns, weil er meinte, dort bläst der Wind weniger. Immer noch nichts. Doch dann: Thorsten ganz aufgeregt. „Ich seh ihn. Ich seh den Mond“ und war damit auch gleich total ins Fotografieren vertieft.
Susanne und ich schauten uns echt verdutzt an. Wo denn??? Ich seh‘ nix. Scherzt er schon wieder? Denn das kann er ganz gut. Auf weiteres Nachfragen gab es so gar keine Antworten mehr. Wir waren nun völlig verunsichert. Wo ist er den nun, der Mond??? Da wollte ich gerade zu Thorsten laufen und mich vergewissern, dass er den Mond wirklich schon sieht …
In den Moment rief Susanne dann ganz aufgeregt:
DA!, DA!, DA! …. DA IST ER!!!
Der Mond kam zum Vorschein
Und dann kam der Vollmond…
Zusammen mit den Gebäuden von der Sternwarte, dem Observatorium del Teide in der Izaña, war es ein gelungenes Motiv. Der aufgehende Mond war schön anzusehen, obwohl uns die Augen von dem Wind und der für uns ungewohnten Kälte fürchterlich tränten.
Es machte fast den Eindruck, dass sich der Vollmond wie eine Glaskugel aus der Erde heraus ploppte.
Die Dunkelheit nimmt immer mehr zu und der Mond steigt weiter auf.
Das Gebüsch drunter wird jetzt leicht angeleuchtet. Man könnte schon fast die Idee haben, dass der Mond da aus dem Eingangsbereich raus kam und kullert jetzt gleich den Berg runter ins Tal, wie eine schwere Bowlingkugel.
Mein „billiges“ Stativ war eine Katastrophe
Es war wie Kino, nur viel schöner. Das Einzige so richtig ärgerliche war nur mein „billiges“ Stativ. Wir haben schon ein qualitativ richtig hochwertiges Stativ von Novoflex. Das hatte allerdings gerade Thorsten in Benutzung. Ich hatte noch das doch sehr preiswerte, aber auch wacklige Stativ in Benutzung. Der Wind nahm immer mehr zu und der Mond wackelte schon im Live-View-Modus (Kamera Display) der Nikon D750 von alleine wie doof. Sorry, aber es war wirklich so und verdammt ärgerlich.
Hier wurde mir dann endgültig bewusst,
was ein gutes, stabiles Stativ hergibt.
Schwere Nikon-Kamera D750 (840g), schweres Tele-Zoom-Objektiv AF-S NIKKOR 200–500 MM (mit sage und schreibe 2,3kg Gewicht) und starker Wind passen da einfach nicht mehr zusammen. Als der Mond dann ganz da war, tauschten wir die Stative und der Qualitätsunterschied war wirklich ohne Worte. Ich hatte einen perfekt scharfgestellten Mond fotografiert. Allerdings war er mittlerweile so weit oben vom Horizont entfernt aufgegangen, dass es kein schönes Motiv mehr hergabt.
Schön und mal wieder lehrreich zu gleich.
Ein qualitativ hochwertiges, stabiles Stativ muss sofort her.
Blaue Nacht und die allerletzten Sonnenstrahlen
Genug Mond fotografiert, dann nochmal den schönen, farbenfrohen Himmel mit dem Teide, der Venus, den allerletzten Sonnenstrahlen und Thorsten in Position aus der Hand mit hoher ISO Zahl fotografiert, bevor mein „bewegliches“ Motiv die Position verändert, das Talent hat er häufig.
Diesen Moment fand ich einfach zu schön und mußte ihn ganz schnell festhalten.
Doch alles hat ein Ende. Die Müdigkeit kam auf und die Kälte schlich sich unter unsere dicke Jacken. So verließen wir diesen wundervollen Ort, zurück zum Auto und gingen an dem Spanier vorbei, der immer noch fleißig seine Zeitintervall-Aufnahmen mit Stoppuhr machte und uns trotzdem noch nebenbei andere Aufnahmen dieser Art zeigte. Sie waren wirklich schön. Auch eine andere Möglichkeit der Fotografie. Diese Vielfältigkeit in der Fotografie – das lässt Langeweile bei diesem Hobby nicht aufkommen.
Wir wünschten ihm weiterhin viel Erfolg und gingen halb erfroren, aber sehr zufrieden zum Auto zurück und fuhren nach Hause. Auf dem Weg auch Hause hielten wir Ausschau nach weiteren Möglichkeiten für die Mondfotografie an anderen Tagen vom Bergrücken aus. Es muß bald wieder sein.
Fazit: Es war wieder so ein toller Abend
Mit diesen vielen wundervollen Farben und Farbverläufen, den wir ansonsten so bestimmt nicht erlebt hätten, ein Warten und Bestaunen des aufgehenden Mondes, wie kleine Kinder, das hatte ich schon lange nicht mehr. Ein billiges Stativ hält Gewicht und Wind nicht stand.
Zwei superschöne Erlebnisse in der Natur direkt hintereinander weg.
So schön kann Fotografie sein.
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