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Mesa del Mar mit Blick auf’s Meer und auf’s La Orotava Tal in der Abenddämmerung
Mesa del Mar ist ein Ortsteil von Tacoronte und liegt direkt am Meer an einer steilen Felswand mit einer natürlichen Plattform auf dem Meer gelegen. Mesa del Mar bedeutet auf deutsch soviel wie Tisch des Meeres. Und so ist auch, ein kleiner Ort direkt am Meer mit herrlicher Aussicht.
Ein Freund von uns hat uns immer wieder animiert, diesen Ort als Sonnenuntergangs-Fotolocation aufzusuchen. Hier kann man super Sonnenuntergänge fotografieren und auch lecker Gambas al Ajillo essen. Wir sollten das unbedingt ausprobieren. So entschieden wir uns ganz spontan heute Abend nach Mesa del Mar zu fahren, denn das Wetter war vielversprechend und der abendliche Fotoausflug eine willkommende Abwechslung.
Außerdem musste ich unbedingt meine neuen Filter ausprobieren und war schon ganz gespannt wie der Sonnenuntergang so werden wird. Vielversprechende kleine Wölkchen und das sich ankündigende abendliche Sonnenlicht waren perfekt. 240 Höhenmeter Serpentin-Straße mit einem atemberaubenden Ausblick gehts am steilen Felshang runter. Der Blick ins La Orotava Tal ist fantastisch anzusehen und die tief stehende Sonne glitzterte sehr schön auf dem Meer.
Filterfotografie in der Abenddämmerung mit Blick auf das Orotavatal
Auf der Höhe von 132 Meter war kein halten mehr.
Ich wollte unbedingt diesen Blick fotografieren. Zum Glück gibt es hier die Möglichkeit 1-2 Autos ohne Probleme am Strassenrand abstellen zu können. Zurest war ich von dem Blick hin und weg. Es war einfach toll, diesen schönen Moment so genießen zu können. So holten wir unsere Kameras und Stative aus dem Auto. Da ich ein Vierbein-Stativ (Quadropod) besitze, nutze ich gerne die Gelegenheit, die beiden vorderen Beine auf der Mauer abzulegen, um noch Näher ans Geschehen ranrücken zukönnen. Und vor allem liegt es so noch stabiler auf.
So befestigte ich nun ganz relaxt meinen neuen Filterhalter auf mein Super-Weitwinkel AF-S NIKKOR 14–24 MM 1:2,8G ED und montierte nach der Belichtungsmessung der Kamera die Filter drauf. Zuerst probierte ich den Verlaufsfilter hard 0.6 für den zu hellen Himmel aus. Danach wollte ich das recht ruhige Wasser ganz geschmeidig erscheinen lassen und nahm dann zusätzlich noch den ND1.8 (64fache Filter) mit davor.
Bei der Befestigung wurde ich schon leicht nervös, da die Filter sich nicht so ganz leicht einschieben lassen und die Halterung sich ja auch noch dabei dreht. Mit Thorstens Hilfe haben wir dann die Filter in die Halterung eingeschoben bekommen und dabei aufgepasst, möglichst keine Fingerabdrücke darauf zu hinterlassen.
Filterfotografie – die untergehende Sonne wartet nicht, bis ich mit dem Aufbau fertig bin 😉
Als ich dann endlich fertig war und loslegen konnte, verschwand die Sonne hinter der einzigen Wolke am ganzen Himmel. Irgendwie war das ja klar. Sobald ich alles eingestellt habe, verschwindet mein Motiv. Es war zum Haare raufen und trotzdem fing ich an zu lachen. Ich wartete eine Zeit lang geduldig, aber die Sonne versteckte sich weiter hinter dieser einen Wolke. Okay, dann eben nicht. Irgendwie war das ja schon typisch. Aber ich hoffte auf einen schönen Sonnenuntergang direkt unten am Meer…
So packten wir unsere Fotosachen wieder ein und fuhren weiter runter zum Meer. Es war wunderschön, bis auf diese Hochhäuser. Auch so eine Bausünde aus den anfänglichen Tourismuszeiten hier auf Teneriffa. Mittlerweile wohnen hier die Einheimischen und die Hochhäuser haben vor einiger Zeit einen neuen, freundlichen Farbanstrich bekommen.
Durch einen langen schmalen Fußgängertunnel geht’s zum Meer mit Sonnenuntergang. Schon am Ende des Tunnels haute mich der Blick fast um. Links diese steile Felswand von 300 Metern und dann dieser atemberaubende Blick auf’s Meer und ins Orotava Tal. Mein Fotografenherz schmolz einfach nur so dahin.
Wir gingen noch ein Bisschen weiter Richtung Hochhaus um von dort das Orotava Tal mit Teide im Hintergrund besser erwischen zu können. So gelangten wir auf die Höhe von den Anglern und ein Taucher kam auch gerade aus dem Meer die Stufen hoch. Wir begrüßten uns gegenseitig mit einem freundlichen „Hola“ und fühlten uns hier gleich super nett aufgehoben. Als wir dann unsere Ausrüstung so langsam aufbauten wurden die neugieren Blicke der Einheimischen immer größer und unser Treiben mit großem Interesse beobachtet.
Sonnenuntergang mit Ausblick auf’s La Orotava Tal
Jetzt war die Sonne endlich unter der einzigen Wolke wieder vorgekommen und erfüllte die Umgebung in einen warmen Orangeton. Wir machten unsere Fotos zum Sonnenuntergang. Ich nutzte voller Neugier jetzt den passenden 0.9 Reverse-Filter. Zeit für großen Schnickschnack mit weiteren ND-Filtern gab mir die untergehende Sonne leider nicht mehr.
Die blaue Stunde kam und war schön in ihrem Farbwechsel zu beobachten
Nachdem die Sonne im Meer versunken war, probierten wir die empfohlenen Gambas al Ajillo und Calamares. Dabei saßen wir gemütlich direkt am Meer draußen vor dieser kleinen urigen Bar. Hier ist es es typisch kanarisch, fern ab vom Tourismustrubel. So beobachteten wir ganz gemütlich den Einbruch der Dämmerung am Himmel. Ich wollte endlich mal so richtig bewusst den Farbwechsel zur und während der blauen Stunde wahrnehmen. Schließlich gibt es ja die bürgerliche, die nautische und die astronomische blaue Stunde.
Es dauerte eine kleine Weile bis die warmen orangen Sonnenfarben im Meer versunken waren und direkt über uns der Himmel schon richtig dunkelblau wurde. Auf dem Meer dagegen war es noch hellblau und die ersten Wolken im Orotava Tal kündigten sich schon an. Dann sah ich die ersten Sterne hoch oben am Himmel und ich ahnte schon, dass mein heutiges Wunschprojekt klappen würde. Das beleuchtete Orotava Tal am Meer zusammen mit dem Teide und dem Sternenhimmel auf ein Foto zubekommen, könnte heute Abend klappen. Dazu verspeisten wir die leckeren Gambas und die Calamares. Wer es rustikal, einfach und typisch kanarisch mag – der ist hier bestens aufgehoben.
Die Stimmung war super. Die Einheimischen plauderten ausgelassen an den Nachbartischen. Für mich war es eine echte Auszeit aus dem Alltag und es war wie Urlaub zu Hause. Einen schöneren Feierabend konnte ich mir gerade nicht vorstellen. Nach dem Essen war nun die blaue Stunde, besser gesagt, die nautische blaue Stunde da und mit ihr ein Sternenhimmel zum Verlieben. Selten kann man von hier unten die Sterne so schön sehen, aber der Lichtsmog ist hier in Mesa del Mar noch recht gering und die Wolkendecke nahm heute Abend auch mal eine Auszeit.
Ich war hin und weg von diesem Anblick.
Ein Lichtermeer im Orotava Tal – soviel zum Lichtsmog – und diese Wolkenstreifen, die von den Lichtern des Tales von der Unterseite angestrahlt wurden waren unbeschreiblich schön. Am Horizont rechts kann man sogar La Palma und seine Lichter erahnen. So ließen wir es uns nicht entgehen, diesen schönen Moment festhalten zu wollen. Wir probierten diverse Einstellungen um Himmel und das völlig überstrahlte Orotava Tal in einen vernünftigen Kontrastumfang einfangen zu können. Die Sterne sind schon leicht gestreift, da die Belichtungszeit ein Stück zu lang war für die Erdumdrehung.
Diese Location ist ein Traum zum Fotografieren. Hier waren wir nicht das letzte Mal und habe da schon so viele verschiedene Ideen, was ich hier noch so ausprobieren möchte. Und die Kombi Fotografieren und einheimisches Essen direkt vor Ort am Meer ist das schönste Geschenk überhaupt.
Auf dem Weg nach Hause fiel mir der aufsteigende Mond auf. Stimmt ja, dachte ich. Du warst ja noch nicht am Himmel, deshalb hatten wir ja auch diesen schönen Nachthimmel mit so vielen Sternen. Das war ein perfektes, aber nicht geplantes Zeitmanagement. Danke Mond. Und so fuhren wir ganz vergnügt offen im Mini nach Hause und Spotify spielte die Musik von Redbone „Come And Get Your Love“. Was für ein schöner Abend…
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