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Möwen sind der ideale Einstieg in die Wildlife-Fotografie
Die Möwen am Strand hier auf Sylt von Westerland zu fotografieren brachte nun so richtig Spaß. Vor allem hatten sie schon nach recht kurzer Zeit so gar keine Scheu mehr vor mir. Mittlerweile hockte ich nun schon ziemlich lange hier auf den Knien am Boden und beobachtete ihr Treiben auf der breiten Steinbuhne.
Die jungen Silbermöwen sind noch braun. Mit 3 Jahren bekommen sie ihre Silbergefieder. Ständig haben die Möwen ihr Möwengeschrei von sich gegeben und waren voll in ihrem Element. Hier gefällt mir der Blick der jungen Silbermöwe auf die Adulte, die widerum ihr Möwengeschrei von sich gibt.
Besonders amüsant fand ich hier die Auswirkung des ablandigen Windes auf dem Gefieder der Möwen. Deshalb sehen sie teilweise recht lustig „zerstruppelt“ aus. Selbst am Hinterkopf wurde das Gefieder durchgepustet. Aber am Interessantes war – sie kamen immer dichter und verloren immer mehr ihre Scheu.
Deshalb ging auch ich im Entenschritt immer etwas dichter an die Möwenkolonie heran. Was natürlich nicht so ganz einfach war wegen der vielen unregelmäßigen, glipschigen und mit Muscheln bewachsenen Steinhaufen. Ach ja und die Gelenkigste bin ich auch nicht gerade, zumidenst wenn es um die Fortbewegung im Entengang geht. Meine Knie waren voll mit Muschel-Dreck von den Steinen, aber der Aufwand hat sich echt gelohnt.
Fotografisches Anfreunden mit den Möwen
Mein Eindruck war mittlerweile der, dass die Möwen mit mir auf Du und Du standen.
Somit wurde auch dieses Fotografie-Erlebnis wieder so ein schönes Aha-Erlebnis. Vögel respektieren die menschliche Anwesenheit nach einer gewissen Zeit und kommen sogar näher, wahrscheinlich aus reiner Neugier. Was will ich mehr. Es war perfekt. Denn dadruch, dass die Möwen an Menschen gewöhnt sind, war das auch keine große Herausforderung mehr. Und so konnte ich die Möwen am Strand vor Westerland immer besser, vom dichteren fotografieren.
Silbermöwe bei der Gefiederpflege
Dieser schöne Moment mit den Möwen wird mir gleich – noch ungeahnt – zerstört, aber vorher konnte ich noch diese erneut „putzigen“ Aufnahmen einfangen. Die vorherige Möwe war ja schon schön putzig, aber diese plustert ihr Gefieder ja noch hübscher aus.
Interessant, wie filigran die Möwe ihr Gefieder mit dem Schnabel reinigen konnte, inklusive Verrenkungen natürlich. Und das voller Konzentration ohne sich von dem Treiben der anderen Möwen ablenken zu lassen.
Die Silbermöwe putzt sich weiter und ich fotografierte weiter. Bei solchen Aufnahmen ist es mir immer besonders wichtig, die Vögel möglichst auf Augenhöhe zu fotografieren. Meine schmerzenden Knie ignorierte ich einfach. Jammern kann ich ja später. 😉
Dieses Treiben der Möwen zu beobachten war einfach ein wunderschönes Naturschauspiel.
Hier ging ich sogar noch ein bisschen weiter mit der Kamera am Boden. So finde ich Fotos einfach viel ansprechender.
Ein lautes Händeklatschen… und die Idylle war futsch
Und als ich so völlig in meinem Modus war, hörte ich nur ein lautes Händeklatschen hinter mir und alle Möwen am Strand vor Westerland schreckten auf und flogen davon. Völlig empört drehte ich mich zum Land um und sah einen Spaziergänger der blöd grinste. Dieser Idiot (sorry) fand es wohl erst total lustig, aber dann wurde ihm wohl bewusst, dass das keine so gute Idee gewesen war. Aber passiert ist passiert. Ja, ein Dummbatz reicht mal wieder aus. Was soll’s…
Die Möwen waren aufgeschreckt weitergeflogen und mein schöner Foto-Moment war einfach futsch.
Ich war immer noch fassungslos und ziemlich wütend über diesen blöden Typenaber auch gleichzeitig zufrieden über die erste so richtig geglückte Fotosession mit Vögeln an der Nordsee. So verließ ich diesen schönen Ort mit gemischten Gefühlen. Nun ist es an der Zeit, die vielen Fotos auf dem PC im Detail auszuwerten. Also ab nach Hause.
Kurzer Autofokus-Tipp zum Fotografieren von Möwen
Scharf gestellt wird übrigens immer das Auge. Und das am Besten im AF-C S Modus. So fokussiert die Kamera den Bereich an, den ich als Schärfeebene haben möchte. Und alle Bewegungen in diesem Bereich werden immer automatisch anfokussiert und somit scharf gestellt. Das ist der Vorteil im AF-C für kontinuierliches anfokussieren. Das S bedeutet nur dieses eine Mess-Feld anvisiert wird.
Mehr zu den fotografischen Aufnahmetechniken habe ich ausführlicher in den anderen heutigen Beiträgen über die Möwen geschrieben. Eine Zusammenfassung – als Fazit – kommt wohl auch noch.
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