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Naturerlebnis auf dem Monte Baldo
Durch die engen Wege zwischen den vielen wunderschönen Wein- und Olivenbaumfeldern ging es hinauf zum Monte Baldo am Gardasee. Zwischendurch gab es kleine traumhafte Panorama-Ausblicke auf den See. Über den schmalen Strassenpfad welcher sich immer weiter nach oben schlängelte gewannen wir in kürzester Zeit schnell an Höhenmetern.
Um so höher um so besser die Aussicht. Die Landschaft drum herum war ein Traum. Wir hatten den Eindruck, hier oben zwischen einigen Bikern allein mit dem Auto zu sein. Dann kam die Aussicht von der wir den gesamten Gardasee überblicken konnten. Allein schon durch die Hitze flimmerte alles auf dem Kamera-Display. Das waren so gar keine guten Foto-Aussichten. Schade.
Als wir langsam und gemütlich weiter hoch fuhren, brachten mich einige der Downhill-Biker des Öfteren in Anspannung. Sie schossen zum Teil mit hoher Geschwindigkeit den Berg auch auf unserer Fahrspur herunter. Ich hoffte, dass unser brummiges Motorengeräusch vom Auto rechtzeitig zu hören war und ich war jedesmal glücklich, wenn der erste Biker einer Gruppe laut schrie: AUTO!
Wilde Alpenveilchen am Wegesrand
Zwischen durch sahen wir am Wegesrand wilde Alpenveilchen. Sie wurden so schön von der Sonne zwischen den Bäumen angeschienen. Wir suchten uns eine sichere Parkgelegenheit und ich lief zurück zu den kleinen Alpenveilchen. Immer in der Angst im Nacken von einem Biker doch noch mitgerissen zu werden, machte ich fix ein paar Fotos. Thorsten passte auf mich auf.
Der Mohrenfalter auf dem Monte Baldo
Dann ging es weiter, bis Thorsten zu mir meinte „das wird dir bestimmt richtig gut gefallen“ und wieder stoppte. Es war eine kleine recht karge Stelle mit vielen blühenden Strohblumen. Unmengen von dunkelbraunen, fast schwarzen Schmetterlingen mit Pünktchen machten es sich dort gemütlich.
Solche Schmetterlinge hatte ich noch nie zu vor gesehen. Es sind Mohrenfalter und davon gibt es wohl nach Aussage von Wikipedia ca. 80-100 verschiede Arten – je nach Farbe, Pünktchen bzw. Aufteilung der Augenflecken. auch hier waren wirklich verschiedene Arten unterwegs. Das fiel mir allerdings erst bei der Auswertung der Fotos auf. Es war mit bloßem Auge nicht wirklich erkennbar, da diese kleinen Schmetterlinge nicht größer als 2-3cm, vielleicht 4cm waren und kaum stillsaßen.
Begeistert wechselte ich auf das Makro. Zuerst das 60mm, dann das 105mm und stellte die Spotmessung ein. Ich war total begeistert und fotografierte non-stop, obwohl die heißen Temperaturen mich so richtig zum Schwitzen brachten. Mir lief das Wasser nur so am Körper herunter, aber die Faszination war zu groß.
Thorsten suchte sich einen Schattenplatz zum Schutz vor der brütenden Hitze und beobachtete amüsiert mein Fotografen-Treiben. Na warte dachte ich nur…
Da gesellte sich spontan ein weiterer Schmetterling mit knallroten Flügeln dazu. Dieser Schmetterling heißt russischer Bär. Ich war hin und weg. Aber er verschwand leider auch wieder so schnell wie er kam. Ärgerlich.
Ich fand trotzdem kein Ende beim Fotografieren. Nur ein paar Dinge hätten mich stoppen können: voller Chip, leerer Akku (was unmöglich wäre, da ich alles in Reserve dabei habe), mein Kreislauf zusammen klappte (was schon wahrscheinlicher war) oder bis Thorsten (trotz Schattenplatz) irgendwann wegen der Wärme protestierte (was er aber erst nach langen Geduldigem warten tat).
Panorama-Alpenblick
Dann ging es noch weiter hoch. Hier kamen kleine Wochenendhäuser zum Vorschein . Auf der einen Wiese lag eine italinische Famile und hörte laut Musik. Thorsten musste unbedingt für mich hier anhalten, was nicht so ganz einfach war. Aber ich wollte das Panorama zusammen mit den Wiesen fotografieren. Und zum Glück verschwand das Diesige in der Luft immer mehr, um so höher wir kamen.
Die zauberhaften Alpen-Herzblatt-Blüten
Und als wir ganz oben ankamen, wollten wir erst bis zum Aussichtspunkt zu Fuß weiter hoch wandern. Gleich am Anfang sah ich aber diese weißen Blümchen. Toll, dachte ich – so einzigartig und wunderschön. Solche Blümchen habe ich noch nicht und so holte ich das Makro raus.
Es war nicht ganz einfach das Alpenherzblatt zu fotografieren. Weiße Blüten geben wenig Kontraste. Und dann sind sie auch noch so zart, winzig klein und so verdammt Bodennah. Und dazu noch grelles Sonnenlicht mit harten Schatten, ohne Stativ und ohne Makroschlitten… Was will man mehr an fotografischen Herausforderungen?
Also hockte ich auf dem Boden am Wegesrand und gab alles was ging. Mittlerweile hatte ich feuchte, schmutzige Knie und robbte auf dem Boden rum. Ich will gar nicht erst wissen, was die anderen Spaziergänger so dachten. Dann wurde ich sogar gefragt, ob ich weiß, wie diese hübschen Blümchen heißen. Ähm, nö, noch nicht – gab ich zur Antwort. Schade, er wußte es auch nicht. Das Internet weiß alles – diesmal allerdings nach langer Suche – und die Antwort lautet: Alpenherzblatt bzw. Sumpfherzblatt.
Diese Hitze wurde unerträglich. Ich machte zwar noch einige Aufnahmen, aber dann entschieden wir uns, umzukehren und irgend eine Bar aufzusuchen, wo es kühle Getränke und einen starken Espresso Macchiato gibt…
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