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Eine Parade lauter alter Autos aus den 1920er Jahren
Jedes Jahr am Dienstag in der Karnevalswoche kommen die vielen Oldtimer am frühen Nachmittag von La Orotava nach Puerto de la Cruz gefahren. Ein Highlight hier auf Teneriffa, welches mir jedes Jahr immer wieder aufs Neue gefällt und wirklich nur ungern verpasse.
So haben wir schon am Morgen unsere Fotorucksäcke gepackt und zur Arbeit mitgenommen. So konnten wir von dort aus gleich zur Oldtimer Parade in Puerto de la Cruz zur Promenade fahren. Im Foto-Rucksack* hatte ich diesmal das Nikkor Super-Weitwinkel-Objektiv 14-24mm*, das Nikkor Allround-Objektiv 24-120mm* und mein Nikkor Makro 60mm* mit dabei.
Der Vormittag war schon grau in grau und von Sonne keine Spur. Aufgeben galt nicht und hoffte auf einen spontanen Wetterwechsel mit Sonnenschein, was hier ja keine Seltenheit ist. Auf Helgoland hatte ich im Sommer 2016 am Ende ja auch so ein Glück mit dem Wetter gehabt.
Gegen 15h kamen wir nun endlich an der Promenade an. Die Zeit drängte, da die Oldtimer am späten Nachmittag noch weiter in den Nachbarort Los Realejos fahren würden.
Diese Lichtverhältnisse werden eine unschöne Herausforderung sein.
Ich hatte heute kein Glück, das Wetter änderte sich einfach nicht. Keine plötzlich aufreißende Wolkendecke mit schönem Sonnenschein und Schäfchen Wölkchen. Was für ein Pech aber auch (dachte ich zumindest), denn bei der Entwicklung der Fotos fand ich heraus, dass das diffuse Licht ideal für die Fotografie von Oldtimern ist. Auch empfand ich die Anzahl der diesjährigen Besucher größer. Schön für die Veranstalter, schlecht für mich zum Fotografieren.
Gut. Jammern nützt nix, also versuchen wir das Beste draus zu machen. So ganz kam ich am Anfang mit der Situation noch nicht so ganz zurecht und brauchte noch ein bisschen. Thorsten war schon in Fotografier Laune, ich musste erstmal auf- und ablaufen und war auf Ideensuche. So schaute ich mir die Oldtimer im Vorbeigehen an, beobachtete die vielen Leute und begann mir eine Strategie auszudenken.
Mir kam die Idee, erst einmal alles mit nur einem Objektiv abzuarbeiten, statt häufiges Wechseln. Allein schon wegen der vielen Leute wollte ich kein Risiko eingehen, die Objektive ständig wechseln zu müssen. Ich holte die Nikon D750 Kamera* mit dem Super-Weitwinkel-Objektiv 14-24mm* aus dem Rucksack und wollte seine Weite in diesen Zusammenhang austesten. Thorsten hatte vergessen seine SD-Speicherkarte* zu leeren, konnte das Problem aber lösen. Zur Not hätte ich ja mindestens auch noch eine gehabt.
Ich war erstaunt, wie dicht ich mit dem Nikkor 14-24mm Objektiv* an die Autos ran konnte und trotzdem alles rauf bekam. Thorsten machte ebenfalls große Augen vor Begeisterung. Meine Begeisterung für die Super-Weite verflog allerdings wieder recht schnell wegen der blöden Lichtverhältnisse. Diese hellgraue Wolkendecke verursachte einen viel zu hohen Dynamikumfang und der Hintergrund war unhübsch überblendet. Das war echt enttäuschend.
Die Liebe im Detail sehen bei den Oldtimern
So wechselte ich auf das Nikkor 60mm Makro-Objektiv*, in der Hoffnung die Details ungestörter fotografieren zu können. Das war auch in der Tat so. Allerdings spielte ich zuerst zu viel mit der ISO rum, sodass diese dann falsch eingestellt blieb, was ich dummerweise vor Aufregung erst etwas später bemerkte. Deshalb ist es immer wichtig, zwischendrin seine Fotos kurz auszuwerten. Dafür reicht ein schneller Blick aufs Histogramm. Dann bemerkte Thorsten, dass seine Akkus aus welchen Grund auch immer ziemlich am Ende sind. Na super.
Ich schaute ganz verliebt auf die zum Teil schön verzierten Details an den Oldtimern. Besonders die Armaturenbretter haben es mir angetan. Irgendwie fehlte mir aber noch der richtige Blick für den perfekten Bildwinkel und Bildausschnitt. Nach einigem Probieren habe ich dann doch den einen oder anderen gefunden. Vorsichtig beugte ich mich ein wenig in die Autos rein, benutzte den Live-View-Modus, welcher echt perfekt für solche „unnahbaren“ Situationen ist, um den Ausschnitt und die Schärfe zu bestimmen. Aber die Lichtverhältnisse blieben enttäuschend (So dachte ich es zumindest.) und so fuhren wir mit recht gemischten Gefühlen wieder nach Hause.
Entwicklung der Fotos mal anders
Zuerst wollte ich meine Fotos gar nicht wirklich ansehen. Die Enttäuschung von der Fotosession war zu groß für mich gewesen. Am Wochenende gab ich mir dann doch einen Ruck. Irgendetwas muss doch dabei sein, dachte ich mir. Vieles war wirklich Mist und wurde sofort aussortiert. Dabei musste ich an den bekannten amerikanischen Fotografen Scott Kelby denken, der in seinem tollen Foto-Rezepte-Buch* u.a. schrieb, dass alle Fotografen viele schlechte Fotos machen, die schnell wieder gelöscht werden.
Ja, so ein Tag war heute auch bei mir. Dann erinnerte ich mich auch an seinen Satz. Alle Fotografen „schärfen nach“. Stimmt, da kam mir die zündende Idee. Ich habe ja noch die PlugIns zu Lightroom* von der NIK Collection. Die probiere ich gleich mal aus. Gedacht, getan. Das PlugIn Sharpener Pro 3 und Silver Efex Pro 2 waren der absolute Knaller für diese Detailaufnahmen. Das kann ich jeden nur empfehlen. Die Fotos bekommen eine viel höhere Qualität, welche mit einer Kamera allein so nicht hinzubekommen ist.
Zwischendurch fragte ich Thorsten, meinen Ehemann dann mal als Autofan, wie er denn den einen oder anderen Bildausschnitt und die Bearbeitung findet… Am Ende war ich total happy. Und Thorsten erstaunt, was alles so geht in der digitalen Nachbearbeitung. Sind ja doch nicht alle so schlecht wie gedacht. Na bitte!
Fazit & neue Ideen…
Das Ergebnis kam heute echt positiv überraschend. Ich hatte zwar sehr viel aussortieren müssen und trauerte um das eine oder andere vergurkte Motiv. Dafür aber habe ich eine völlig neue Art der Entwicklung der Bilder kennengelernt und durchgeführt.
Unverhofft kommt oft, dachte ich da nur. Und bin schon wieder in Gedanken. Einen Oldtimer für mich ganz allein, in aller Ruhe bei schönstem diffusem Licht mal zu fotografieren. Träum… Das wäre wirklich schön und da habe ich auch schon eine Idee für den nächsten Sommer… – Warten wir’s ab.
Fotografieren von Transportmittel
Übrigens – Wer Transportmittel fotografieren mag: Interessant ist auch das Fotografieren von Flugzeugen im Landeanflug auf dem Flughafen. Wir haben die Flugzeuge mal mit voller Faszination zum Sonnenuntergang fotografiert.
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….und die Moral von der Geschicht,
Soooo wichtig war das Wetter nicht
Automagazintaugliche Ablichtungen!
Du hast eine neue Facette an Deiner Fotografierkunst entdeckt! Felicidades
Und das wäre alles bei Super Sonnen Schein nicht zu Stande gekommen.
Große Begeisterung meinerseits