Inhaltsverzeichnis
Benijo – ein sehr beliebter Fotospot auf Teneriffa
Benijo ist der nordöstlichste Strand auf Teneriffa, der mit dem Auto noch erreichbar ist. Es ist eine sehr kurvenreiche Strecke, auf der es viel zu entdecken gibt. Um nach Benijo zukommen, fährt man durch den wunderschönen Mercedes-Wald (Crta. Al Monte las Mercedes – Crta. del Bailadero) der dicht bewachsen von großen Lorbeerbäumen ist. Diese überdecken an vielen Stellen die Landstraße wie ein Dach eines Märchenwaldes. Teilweise fährt man sogar oben auf dem Anaga-Gebirgskamm mit wechselndem Blick bergab in beide Richtungen. Sogar die Hafenanlagen von Santa Cruz sind zwischendurch zu sehen. Den letzten Abzweiger links geht’s kurvenreich bis nach Benijo runter.
Das Wetter war ein Wechselbad der Gefühle
Dort angekommen war es ein Wechselbad der Gefühle für mich. Es waren noch drei Stunden bis zum Sonnenuntergang. Wir saßen mit Freunden zum beginnenden Abend in einen der kleinen Restaurants mit Blick auf die Bucht. Es ist immer wieder traumhaft schön hier und gerne würde ich öfter hier sein, wenn da nicht die lange, kurvenreiche Anfahrt wäre. Als ich die vielen Wolken sah, war ich schon leicht geknickt… hatte aber Hoffnung, da sich die Felsen im Meer noch in der Sonne befanden.
Kurze Zeit später waren die Wolken weniger, der Sonnenschein wieder da und ich bestens gelaunt. Gegen 19 Uhr habe ich dann alle aufgescheucht und wollte nun unbedingt zum Strand runter. So ging es 65 Meter bepackt mit Fotorucksack, Filtertasche, Stativ und Picknicksachen einen kleinen steilen Pfad hinunter. Die Aussicht war gigantisch schön und ich bin öfter stehen geblieben, um diese auch genießen zu können. Doch war was das? Wolken hier, Wolken da, … Grummel. Wo kamen die denn so plötzlich schon wieder her? Es ist aber auch gemein.
Filterfotografie an der Playa del Benijo
Langzeitfotografie zum Sonnenuntergang bei Ebbe – das war unser heutiges Ziel. Keine leichte Herausforderung wegen der hohen Kontraste. So machte ich erst mal ein paar Probeaufnahmen ohne Filter, auch um mich inspirieren zu lassen. Währenddessen zog sich der Wolkenhimmel immer weiter zu. Es war schon ein wenig frustrierend und trotzdem hatte dieser Ort etwas Magisches an sich.
Dieser Strand ist bekannt für seine Nacktbader, was ich vorher allerdings nicht wusste. Als ich mit dem Belichtungsmessen beschäftigt war, liefen zwei junge Leute direkt vor mir vorbei. Allem Anschein nach waren sie auf der Suche nach Brennholz und schleppten kichernd eine Holzpalette direkt vor meiner Kamera vorbei und waren dabei etwas irritiert. Ich wusste erst gar nicht wieso. Dann begriff ich, der eine war nackt und wollte wohl doch nicht so auf das Foto (was ich allerdings auch nicht gewollt hätte). Anschließend lief mir keiner mehr von denen vor der Kamera rum. Mhm?!
Leicht schmunzelnd beschäftigte ich mich weiter mit der Belichtungsmessung für die Filterauswahl. Mit der Spotmessung kam ich auf 1/20 Sek im dunklen schwarzen Vulkansand und der Himmel zeigte in der Spotmessung ganze vier Blendenstufen mehr Helligkeit an. So probierte ich den Softfilter von Rollei mit 4 Stopps aus. Aber so ganz überzeugte mich das Ergebnis noch nicht. Ja, die Lichtverhältnisse waren alles andere als einfach.
Und die Wolken am Himmel waren ständig am Wandern und sich Verändern und mal war die Sonne da und mal nicht. Was natürlich echt mies für die korrekte Berechnung der Belichtungszeit in der Langzeitfotografie ist. Hier entschied ich mich den Softfilter in einen Hard-Filter zu wechseln zusammen mit einem ND 3.0 Filter – beide von Lensinghouse.
Auch die Wolken lösten sich immer weiter auf. Hier hatte ich noch etwas Glück, denn …
wenig später war die Sonne als hell leuchtender Scheinwerfer-Ball direkt vor mir und mir wurde schon fast übel vor Helligkeit. Schnell zog ich meine Sonnenbrille auf, aber ich war erstmal total geblendet gewesen. Das reichte mir dann an Versuchen an dieser Stelle.
Da dieser Strand so spektakulär ist, brauchte ich mich nur um zudrehen und hatte dieses Motiv vor der Nase. Mittlerweile standen Stativ und ich im flachen wieder leicht auflaufendem Wasser. Unbeirrt probierte ich verschiedene Belichtungszeiten aus und bemerkte beim Auswerten der Aufnahmen, dass die Wolken genau von hinter dem Felsen in meine Richtung kamen. Echt erstaunlich. Es war mit den eigenen Augen so nicht wirklich erkennbar. Also gab ich alles und kramte einen weiteren ND-Filter raus, verlängerte weiter die Belichtungszeit und bekam diese gewünschte Aufnahme hin.
Die Sonne war kurz vorm Untergehen und gab als Abschied noch einmal alles. Jetzt war der Himmel schön blau und die Wolken leuchteten nur so durch die gelborangen Töne der Sonne. Warum nicht gleich so. Es war einfach traumhaft schön und ich genoss den Sonnenuntergang zusammen mit unseren Freunden am Strand.
Ein Dankeschön an Susannes Fotoplanung
Links im Bild ist Susanne, auch sie war voller Begeisterung in die Langzeitfotografie versunken. Das gefiel mir richtig gut und kramte meine Nikon wieder vor. Ich musste mich beeilen, damit mir mein Motiv nicht verschwindet. Denn Susanne ist schon (im Gegensatz zur mir) fast den gesamten Strand abgelaufen und die schönsten Motive entstehen häufig, wenn das Motiv nicht mitbekommt, dass es abgelichtet wird.
So drehte ich fix die Nikon D750 auf den A-Modus und wählte Blende f/2.8 um noch genug Licht für eine kurze Belichtungszeit aus der Hand zu bekommen und fing mein Motiv ein. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an Susanne. Sie hat diesen spektakulären Fotospot für heute rausgesucht und auch geplant zum Thema: Filterfotografie zum Sonnenuntergang bei Ebbe am Strand.
Ich war so in das Thema Filterfotografie vertieft,
dass ich mal wieder meine Umgebung nicht so wirklich wahrnahm. Und so wurden wir zum Motiv von Thorsten an diesem Fotoabend eingefangen.
Weitere Bilder von uns mit kurzen Kommentaren zum Ablauf der heutigen Filterfotografie sind in einem extra Beitrag: „Über mich – Filterfotografie an der Playa del Benijo“ eingestellt worden, um den Fotoumfang an dieser Stelle nicht zu sprengen…
0 Thoughts on Playa del Benijo am Abend