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Raupe – Großer Weinschwärmer
Der Große Weinschwärmer (Hippotion celerio) wird wirklich groß. Die Wein-Raupe knabbert die Weinblätter (bis ca. zur Hälfte) ab. Ich hatte Fotografenglück, diese recht beeindruckende Raupe des Großen Weinschwärmers ablichten zu können. Meine Schwiegereltern haben auf ihrer Terrasse auf Teneriffa eine Weinrebe. Diese Weinrebe dient eher zur Trassen-Dekoration. Weintrauben gab es deshalb auch nicht wirklich, aber dafür konnte diese schöne Raupe hier leben. Entdeckt wurde die Raupe des großen Weinschwärmers durch Zufall. Sie ist trotz ihrer Größe recht gut getarnt. Aber die Raupe hat sich letztendlich durch ihre großen Raupen-„Pupse“ verraten, die auf dem hellen Terrassen-Fußboden doch recht schnell auffallen.
Schnell erzählten mir meine Schwiegereltern stolz von ihrem Fund. So kam ich mit der Nikon D750, dem 105er Makro-Objektiv, Stativ, Kreuz-Makroschlitten, Kabelauslöser und 2 Makro-Blitzen angeflitzt. Meine Schwiegereltern sahen mich verwundert an, als sie meinte Foto-Ausrüstung sahen. Nachdem sie ihre Worte wieder gefunden hatten, fragten sich mich erstaunt: „Das braucht man alles, nur um eine kleine Raupe zu fotografieren???“. Ich antwortete schmunzelnd: „Müssen nicht! Es ist aber hilfreich um die Details scharf abbilden zu können. Und auch weil es schon Abend wird und die Lichtverhältnisse nicht die Schönsten sind.“
Makro-Aufnahmen von der Raupe des Großen Weinschwärmers
Das Fotografieren der Raupe in Makro war schon eine kleine Herausforderung. Die Lichtverhältnisse waren wie gesagt nicht mehr optimal. Und es war im wahrsten Sinne eine kleine Raupe „Nimmersatt“. Ständig bewegte sie ihren Kopf und ihren „ausfahrbaren Hals“. Sie knabberte in einer erstaunlichen Geschwindigkeit das Weinblatt ab. Manuelles Fokussieren war gefragt, aber an der Weinrebe so nicht umsetzbar. Also pflückten wir vorsichtig das Weinblatt mit Raupe ab und legten es behutsam auf eine Bank.
Die Raupe des Großen Weinschwärmers ließ sich so überhaupt nicht von ihrem Zwangs-Umzug stören. So machte ich mit voller Faszination meine Foto-Aufnahmen mit Stativ, den zwei Makroschienen und den zwei Makroblitzen. Die Raupe des Großen Weinschwärmers knabberte währenddessen einfach weiter. Sie erwieß dem Namen Raupe-Nimmersatt alle Ehre.
Da sich die Raupe weder von meinen Fotos noch von den Bllitzen überhaupt nicht gestört fühlte, machte ich weitere Fotos. Würde sich die Raupe belästigt fühlen, wäre es ansonsten an einer Abwehrhaltung mit aufgerichtetem Oberkörper zu bemerken gewesen. Oder sie wäre einfach davongelaufen.
Ich wollte doch den Raupenkopf noch detaillierter festgehalten haben, aber diese Raupe war nur am Fressen und bewegte somit ständig das Köpfchen entsprechend ihrer Fressrichtung. So fokussierte ich das Blatt vorne an, wartete auf den Moment, an dem das Köpfchen nach vorne in diesen Bereich kam und betätigte dann fix den Auslöser. Nach ein paar Versuchen hatte ich dann auch diese Aufnahme glücklich im Kasten.
Die Augenflecken der Raupe des Großen Weinschwärmers
Die Faszination der Raupe packte mich immer mehr. Von oben fand ich sie am schönsten – wie eine gemalte Zeichnung. Die Augenflecken sind wunderschön und verleihen der Raupe irgendwie etwas außergewöhnliches. Laut Wikipedia hat die Raupe die Augenflecken zur Abschreckung. Sobald sich die Raupe des Großen Weinschwärmers gestört fühlt, richtet sie sich auf um mehr Größe zur Abschreckung darzustellen. Das tat sie bei mir nicht. Und nach den gemachten Foto-Aufnahmen setzten wir sie vorsichtig wieder zurück in ihre Weinrebe und sind uns sicher, dass sie bald ein schöner Nachtfalter wird.
Der Natur „vor der Haustür“ auf der Spur.
Und immer wieder bin ich solchen fotografischen Momenten so dankbar. Speziell die Makro-Fotografie ist so erstaunlich entspannend. Allein schon die Entdeckung der Natur – so direkt vor der Haustür – kann immer wieder so spannend und faszinierend sein.
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