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Rothenburg ob der Tauber ist bekannt für seine mittelalterliche Altstadt
Rothenburg ob der Tauber ist eine mittelfränkische Kleinstadt in Bayern mit ganz vielen schnuckeligen Fachwerkhäusern. Anfang Oktober 2018 waren wir für eine Nacht hier in Rothenburg ob der Tauber. Und diese schöne mittelalterliche Stadt im Abendlicht zu fotografieren war richtig zauberhaft.
Gleich nach der Ankunft, am späten Nachmittag, machten wir einen kurzen Spaziergang durch diese wunderschöne mittelfränkische Innenstadt. Die kleinen Gässchen mit den vielen süßen Lädchen und ihren wunderschönen verschnörkelten Laden-Aushängeschildchen über den Geschäften waren sehr schön anzusehen.
Ich dachte, dass Anfang Oktober die Reisesaison so ziemlich zu Ende sein sollte. Aber weit gefehlt, denn die Stadt ist voll von Touristen. Auffallend viele Amerikaner waren hier und noch mehr Asiaten. Diese Asiaten wollen mir auch noch einen Streich spielen, aber dazu gleich mehr…
Rothenburg ob der Tauber im blauen Abendlicht
Wir verließen gut gelaunt unser Hotel. So gingen wir durch die kleine Seitengasse zur Schmiedgasse in Richtung Markt. Ich hatte nun mein Stativ leicht schwingend in der Hand. Mein Mann hatte sein Stativ – mit bereits angebrachter Kamera – wie ein Wandersmann geschultert.
Zur gleichen Zeit fuhr ein Peterwagen Streife. Der Polizist saß „noch“ ganz entspannt drin und schaute zuerst in die andere Richtung. Ich dachte noch, „Ach guck! Hier haben Polizisten wohl noch einen recht entspannten Job.“ Dann schaute der Polizist zu uns herüber.
Mit großen Augen sah er uns ganz aufmerksam an und ich musste spontan lachen. „Nein, nein – es sind nur zwei Stative zum Fotografieren“ und zeigte dazu auch noch auf die Kameras. Mit einem Lächeln fuhr er dann zufrieden weiter.
Nun kamen wir am Marktplatz an. Unser Plan war – wir wollten gut bürgerlich essen und dann auch noch fotografieren, sobald wir fotogene Motive mit den Nachtlichtern der mittelalterlichen Altstadt in Rothenburg ob der Tauber entdecken.
Rothenburg ob der Tauber am Markt zum Sonnenuntergang und die vielen Touristen
Aber dann sah ich diese gigantischen Farben des Sonnenuntergangs. Die waren so intensiv orange leuchtend und dazu dieser blauen Abendhimmel. Da konnte ich nicht mehr anders. DAS musste ich haben und der Hunger war erst einmal vergessen.
Wir bauten die Stative auf. Während mein Mann schon – wie immer – am Fotografieren war, baute ich noch meine Kamera auf und stellte eben alles in Ruhe so ein, was so notwendig war wie Blende, ISO, Zeit, etc.
Ja und dann… Also ich habe ja schon sehr viel erlebt, sobald man sein Stativ aufstellt. Aber das war eine völlig neue Erfahrung und ich war total sprachlos.
Wenn man ein Foto-Stativ aufstellt, kann man viel erleben…
Ich konnte gerade noch so ein Foto machen und dann hatte ich eine ganze Horde von Asiaten direkt VOR meiner Kamera stehen und wenn ich meinen Standort leicht wechselte, waren die auch wieder vor mir.
Ich dachte erst: „Nee, kann nicht sein. Das bildest Du Dir jetzt ein.“ Aber dann war da auch noch das Lachen meines Mannes zu hören und amüsierte sich ebenfalls über das Verhalten der Asiaten.
Das jemand sich direkt daneben stellt, okay. Alles nachvollziehbar, aber DIREKT VOR DIE KAMERA??? Also zwischen Kamera und meinem Motiv. HÄ?!
Und so ging ich dann mit meinem Stativ leicht schimpfend an der Gruppe der Asiaten vorbei und stellte mich dann demonstrativ vor diese Gruppe. So machte ich dann noch schnell die nächste Aufnahme, bevor die „Störenfriede“ wieder vor meiner Linse stehen sollten und die schönen Farben am Himmel verschwinden.
Aber nichts passierte?! Oh! Ja, sehr schön. Mein Mann drehte den Spieß um. So etwas kann er sehr gut. Als ich das sah, musste ich nun lachen. Er stellte sich zur Gruppe der Asiaten von hinten dazu und ließ sich mit denen zusammen fotografieren. Statt Empörung kam großer Beifall und Jubel. Ja, so unterschiedlich können Kulturen sein.
Objektiv-Wahl und stürzende Linien
Zum Anfang, tat ich mich auch noch schwer, bei der Wahl des Objektives. Ich hatte zu erst das Sigma Art 20mm Festbrennweite drauf. Später wechselte ich auf das Nikkor 14-24mm und hatte schlussendlich, dann doch wieder 20mm eingestellt.
Denn zuerst wollte ich irgendwie den recht farbintensiven Sonnenuntergang auf jeden Fall irgendwie mit drauf haben. Und am Ende, als der so ziemlich vorbei war, hatte ich mich dann doch mehr auf die Häuser als Motiv konzentriert.
Dank Photoshop konnte ich sogar nach dem „Aufrichten“ der Häuser – also dem entfernen der stürzenden Linien – die fehlenden Bereiche in den Kopfsteinpflastern rechts und links unten „wieder“ unbemerkt dazu mogeln.
Warum ich das tat? Sonst wären beide Foto zu stark beschnitten. Und ich hätte auf die Lichter im Boden vorm Brunnen verzichten müssen bzw. hätte im oberen Foto ansonsten rechts der fotografierenden Mann gefehlt. Ich finde, dann wären die Fotos aber nicht mehr aussagekräftig genug, denn dass sind die Details, die unbedingt mit aufs Foto gehören.
Nachtlichter der mittelalterlichen Altstadt Rothenburg ob der Tauber
Nur 10 Minuten später – um 18.30h – war der wunderschöne Moment komplett vorbei und der dunkle, sternenklare Nachthimmel zeigte sich nun deutlich.
Ja und wie es immer so ist – Fotografieren oder Abendessen! Beides ist häufig nicht wirklich vereinbar. Auf dem Weg zum Restaurant probierte ich schon mal ein urbanes Nacht-Motiv zur Vorstimmung aus. Ich weiß, ich kann es einfach nicht lassen.
Wir kamen erst nach 22h dazu, die Altstadt wieder fotografieren zu können, da im Restaurant alles länger gedauert hatte, als erwünscht.
Markus-Turm in Rothenburg ob der Tauber in der Nacht
Also, um 22h ist hier alles so gut wie ausgestorben. Kaum jemand ist hier noch unterwegs. Wir zogen unsere Runde durch die mittelalterliche Altstadt unbeirrt weiter.
Ich mag den Blick auf Hotel und Turm. Das ist mir am Nachmittag auch schon aufgefallen. Mit dem direkten Laternenlicht von oben ist das ja immer so eine Sache, zumindest was Blendenflecken und Staub auf der Linse anbelangt.
Egal. Ich wollte es mal probieren. Beim Aufrichten in der Nachbearbeitung ist allerdings das hängende Grün am Laternenpfahl verloren gegangen. Schade, dass passte so schön dazu.
Mir gefiel diese Frontansicht vom Hotel, zusammen mit dem Markus Turm von Rothenburg ob der Tauber, noch besser. So versuchte ich, dass auch irgendwie hinzubekommen. Dabei gab es stark stürzende Linien.
Ich konnte in der Nachbearbeitung mit Lightroom zum Glück alles wieder gut aufrichten, aber dabei sind Hotel und Turm doch etwas in die Breite gegangen. Aber stürzende Linien mag ich so gar nicht.
Hier ist die Rückseite vom Markus Turm. Hier fand ich das mittelalterliche Flair besonders gut zu erkennen. Fehlt eigentlich nur noch ein Mönch, der aus einen der Türen kommen…
Rothenburg ob der Tauber – Nachtlichter – Plönlein und Siebesturm
Auch dieses Motiv hatte ich schon am Nachmittag gesehen. Aber auch bei der schnellen Recherche im Internet über Rothenburg ob der Tauber fiel mir das hier sofort auf.
Ärgerlich war nur, dass es für draußen sitzen am Abend schon zu ungemütlich war und somit waren schon alle Tische und Stühle zusammen gestellt.
Aber mir gefiel diese Perspektive und das gerade vorbeifahrende Auto mit den roten Rücklichtern passt sehr schön dazu. Solche kleinen Zufallsdetails sind genau mein Ding.
Nochmal etwas dichter dran, sah es doch wieder ein wenig anders von der Perspektive aus. So, die Müdigkeit überkam mich nun vollends und so tat ich mich schwer mit der ansprechenden Perspektive.
Ich wollte zur Mitte, aber immer dann kam ein Auto vorbei gefahren. Da fehlte mir am Ende dann doch die liebe Geduld und ich wollte einfach nur noch ins Bett. Schließlich ist hier nun schon Mitternacht…
Foto-Storys
Alle Foto-Storys zu Rothenburg ob der Tauber findest Du hier
Meine Foto-Tasche – Foto-Spot Rothenburg urbane Nacht
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