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Zwischen Meer und Wolkendecke war freie Sicht
und hier auf der Insel Teneriffa ändert sich die Situation am Himmel schnell – gerade zum Sonnenuntergang. Zack sind die Wolken da und genauso schnell sind sie wieder weg. Wir schnappten uns die Fotorucksäcke mit den Stativen und los ging’s zur Playa Punta Brava (Puerto de la Cruz, Teneriffa).
Das Licht war super obwohl die Sonne immer noch leicht versteckt Hinter den Wolken lag, aber doch schon leicht drunter rauß blinzelte. Die Wellen brachen sich sanft platschend am Strand. Der Anblick war traumhaft und entspannend zu gleich.
Ich suchte mir einen schönen Platz am Strand, recht Nahe am Meer ohne dabei Gefahr laufen zu müssen, eventuell nasse Füße zu bekommen. Es war zwar ablaufendes Wasser, aber man weiß ja nie. Auch wenn die Wellen heute so harmlos aussehen, aber manchmal läuft eine Welle einfach weiter auf den Strand auf und schon ist es passiert. Das muss ich nicht haben.
Die Sonne zeigte sich unter der kleinen Wolkenschicht
Die Wolken lösten sich unglaublich rasanter Geschwindigkeit auf. Das Sonnenlicht wurde knallorangefarben, der Himmel immer blauer und ein winziger Hauch von lila ließ sich auch schon erahnen. Die kleine Wölkchenstraße am Horizont löste sich förmlich immer weiter auf. An Land hingen die Wolken am Berghang noch fest und verdeckten somit die Häuser auf den Klippen.
Es war ein traumhaftes Naturschauspiel – einfach nur schön, diesen Moment so genießen zu können.
So machten wir es uns gemütlich. Die Decke wurde ausgebreitet, das Stativ nahe am Boden im Sand direkt vor mir fest aufgestellt und die Nikon D750 startklar gemacht. Aus der Hand habe ich dann die ersten 2-3 Fotos geschossen, um mich dann für den schönsten Bildausschnitt zu entscheiden. Auch um die verschiedenen Belichtungssituationen zwischen Himmel, Sonne und Strand abzuchecken.
Dann kamen die Filter zum Einsatz. Ich probierte den Lensinghouse ND 3.0 Filter, den NISI Polfilter und den Lensinghouse ND 0.9 Reverse Filter (150mm) einzeln und auch in verschiedenen Kombinationen aus. Viel Zeit blieb mir ja nicht mehr. Es waren nur noch ein paar Minuten bis die Sonne im Meer verschwinden sollte. So probierte ich verschiedene Belichtungszeiten aus – von kurz bis lang – durch die entsprechende Filterwahl.
Die Sonne glitzerte im Meer
Einige Leute saßen am Strand und schauten auf das Meer zur untergehenden Sonne. Ein schöner Sonnenstreifen glitzerte auf dem leicht plätscherndem Meer. Es war mal wieder zum Dahinschmelzen – und das am Sonntagabend. Etwas schöneres, als hier zu sitzen gibt es für mich nicht.
Thorsten telefonierte vergnügt mit einem Freund aus Hamburg. Ich machte genüßlich meine Langzeitbelichtungen. Einige Leute schauten „neugierig“ interessiert rüber, was ich da so mache, andere waren auch am Fotografieren.
Ein Mann stand weiter links am Meer und fotografierte dort den Sonnenuntergang. Das war ein schönes Motivteil in meiner Bildkomposition, welches mir richtig gut gefiel. Andere kamen für kurze Fotos ans Meer und gingen gleich wieder. Dank der Langzeitbelichtung verschwinden oder verwischen die Leute dann auch fast aus dem Foto.
Es war einfach schön anzusehen, wie die Leute voller Harmonie gebannt aufs Meer schauten.
Einen Sonnenuntergang – man hat ihn nicht für sich allein
Nun lag die Sonne direkt auf dem Meer auf. Es war traumhaft schön anzusehen. Diese Farben, dieses Leuchten – in dieser Kombination von Land, Himmel und Meer – es war perfekt. Meine Freude stieg und sank aber auch gleich wieder zu Boden. Meine Empörung war wirklich riesengroß. Denn zwei junge Pärchen stellten sich genau vor mein Sonnenschauspiel – genau in meine Sonnenlinie, die im Meer so schön glitzerte.
„Och nö! Was soll das denn jetzt?“ Überall am Strand wäre es kein Problem. „Warum exakt in meine Sonnenlinie?“ – ich war total sprachlos. Vor Allem, als sie mich mit meiner Kamera und Stativ sahen und trotzdem so gar nicht, so überhaupt nicht reagierten. Das war echt gemein. Ich war innerlich am Zerplatzen und sagte es Thorsten, aber der telefonierte ja noch. Was sollte er auch tun. So hoffte ich, dass die da einfach gleich wieder verschwinden.
Denn die Lichtsituation war eh schon zu dunkel für kleine Kompaktkameras. Weit gefehlt – sie taten es einfach nicht – sie blieben da – zumindest ein Pärchen. Sie stellten sich abwechselnd in Pose zum Fotografieren. Sie blieben wie ein Magnet perfekt ausgerichtet auf meinem schönen Lichtstreifen kleben. Meine Harmonie war leicht am Entweichen…
Um mit Kamera, Stativ und Filtern umzuziehen war leider keine Zeit mehr. Das Ganze neu auszurichten und neu zu justieren hätte viel zuviel Zeit gekostet. Also arrangierte ich mich mit dem was da war und die Zwei wurden damit ebenfalls ein Teil meines Bildes. Einer Freundin schickte ich noch am gleichen Abend empört dieses Foto, einer andere Freundin zeigte ich es auf dem Smarthphone. Sie finden es „gerade“ schön, mal anders. Ja, das stimmt – mal anders.
Punta Brava – nach Sonnenuntergang mit Leuten am Strand, Puerto de la Cruz (Tenerife) (f/16, ISO 100, 133 Sek, 14mm) – Kamera: NIKON D750, Objektiv: AF-S NIKKOR 14-24mm 1:2.8G ED – Filter: Lensinghouse ND 3.0, StativMal anders – selbst nach Sonnenuntergang…
Es kommt immer anders als man denkt. Also: immer schön flexibel bleiben.
Fazit – schön, daß wir hier waren, denn…
kurz vorher war der Himmel noch voller Wolken und so überlegten wir ob wir überhaupt noch zum Strand fahren wollten oder nicht. Die Idee kam uns schon am Mittag auf. Gestern war der Sonnenuntergang so schön, nur hatten wir leider keine Zeit ihn zu fotografieren. Das sollte heute nachgeholt werden, wenn das Wetter stimmt.
Im laufe des Nachmittags kamen die Wolken immer weiter ins Orotaval rein und bald war das ganze Tal bedeckt. Laut Wetter App sollte heute nur Sonnenschein sein. So ist das mit der Wettervorhersage.
Wie heißt es so schön: Das Wetter stimmt immer – nur der Tag nicht.
Dann kam die Sonne weiter rum und mogelte sich an den Wolken vorbei. Dann war sie hinter der nächsten Wolkenschicht verdeckt. So kam die Frage mal wieder auf: Lohnt es sich oder nicht? Und es hat sich mal wieder gelohnt!
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